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Sind Steuern "vermieden" oder hinterzogen worden? Die deutsche Justiz ermittelt.

Foto: ap/pitman

München - Mehrere deutsche und internationale Banken haben einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge den Staat jahrelang mit trickreichen Aktiengeschäften um Steuern in Milliardenhöhe betrogen. Die Staatsanwaltschaft ermittle in mehreren Fällen, zudem belasteten interne Dokumente die Finanzinstitute schwer, berichtet die Münchner Zeitung am Mittwoch. Die Banken und ihre Kunden nutzten demnach eine Gesetzeslücke aus, die es erlaubte, eine nur einmal abgeführte Kapitalsteuer doppelt erstattet zu bekommen.

Der Gesamtschaden für den Steuerzahler betrage nach Schätzung der Finanzbehörden weit über zehn Milliarden Euro. Bisher laufen nur in einer Bank konsequente interne Ermittlungen zu den zweifelhaften Aktiengeschäften. Seit dem Jahr 2012 sind derartige Aktiengeschäfte dem Bericht zufolge nicht mehr möglich, weil die Gesetzeslücke geschlossen worden sei.

Insgesamt würden die deutschen Finanzbehörden in mehr als 40 Fällen ermitteln. Das Schweizer Geldinstitut Sarasin habe darüber hinaus bereits intern festgestellt, dass die Geschäfte "steuerrechtlich nicht okay" seien, sie aber trotzdem genehmigt. (APA/red, derStandard.at, 6.11.2013)