Schon genug von den lustigen Streichen des "Team Stronach"? Etwas geht immer noch. Denn das Prinzip des hastigen Zusammenscharrens von KandidatInnen für das Team Stronach zeigt plötzlich, was es da in unserem schönen Land an interessanten Persönlichkeiten gibt - und zwar in führenden Positionen.

Im neuen Profil wird da etwa der Internist Marcus Franz interviewt, jetzt für das Team Stronach im Parlament, im Privatberuf aber Primar im Ordenskrankenhaus Hartmannspital . Der Herr Primar ist etwa der Ansicht, dass früher "natürlich alles einfacher (war), als es noch den Kaiser gab von Gottes Gnaden ..." Gott erhalte, Gott beschütze (uns vor solchen Ansichten). Dann kommt's: Primar Franz ist der Meinung, dass es eine "Pflicht" geben sollte, Kinder zu bekommen. Und wird gleich konkret: "Dass Sie eine Frau sind und ich ein Mann, ist unser Urzweck", sagt er zur Interviewerin, "wir könnten uns theoretisch vereinigen und jetzt ein Kind zeugen." Die Reporterin zeigt übermenschlichen Verzicht: "Ich stelle lieber weiter Fragen."

Die nächste Frage betrifft dann gleich die Homosexualität, von der Primar Franz meint, sie stecke zwar in den Genen, sei aber jedenfalls "unmoralisch". Genug? Genug. Der Chef der Wiener Ärztekammer, Thomas Szekeres, fordert den Kollegen Franz deswegen zu einer Entschuldigung auf. Wir hingegen warten, was der "Klub Bizarr", auch genannt "Team Stronach", noch hervorbringt. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 5.11.2013)