Die Greencity im Süden Zürichs soll das erste zertifizierte 2000-Watt-Areal der Schweiz werden, ab 2014 wird daran gebaut.

Visualisierung: Greencity

Zürich - Von der Industriebrache zum Vorzeigeprojekt in Sachen Stadterweiterung: Geht es nach Jürgen Friedrichs, ist die Zukunft des Areals der ehemaligen Sihl-Papierfabrik in Zürich-Manegg vorgezeichnet. Sein Unternehmen Losinger Marazzi AG entwickelt federführend den neuen Stadtteil Greencity. 2014 soll mit dem Bau begonnen werden, bis 2020 soll alles fertig sein. Mit der S-Bahn soll man dann in elf Minuten am Hauptbahnhof sein.

2000 Bewohner

Die Papierfabrik ging vor sechs Jahren in Konkurs, auf dem - vergleichsweise kleinen - Areal von 6,5 Hektar Größe sind 165.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche möglich, sagt Friedrichs. 735 Wohnungen für 2000 Bewohner entstehen, ein knappes Drittel auch in Form von genossenschaftlichem Wohnungsbau mit reiner Kostenmiete. Außerdem wird die stadteigene "Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien" bauen. Aus dem einzigen denkmalgeschützten Gebäude, einer ehemaligen Spinnerei, werden freifinanzierte Loftwohnungen samt Gastronomie.

Die Gewerbebebauten im Umfang von 67.000 Quadratmetern entwickelt die Losinger Marazzi AG selbst und will sie später an Investoren verkaufen, sagt Friedrichs. 40 Prozent der Gesamtfläche sollen Büros werden, zehn Prozent Retail und Bildung, und auch das eine oder andere Hotel ist geplant.

2000-Watt-Areal

Neue Wege will man in Sachen Energieeffizienz beschreiten: "Die Greencity wird das erste zertifizierte 2000-Watt-Areal der Schweiz", berichtet Friedrichs nicht ohne Stolz. Derzeit verbraucht jeder Schweizer rund 6000 Watt Energie täglich, hat die ETH Zürich errechnet. Das ganze Land hat sich zum Ziel gesetzt, dies langfristig auf 2000 Watt zu senken. Für die Büros ist eine LEED-Platin-Zertifizierung verpflichtend, alle Gebäude der Greencity werden außerdem untereinander "hydraulisch vernetzt" sein - die Wohngebäude können dadurch im Sommer "entwärmt" werden. Außerdem wird für die Greencity eine 100-prozentige Versorgung mit erneuerbarer Energie angestrebt. (mapu, DER STANDARD, 2.11.2013)