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Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober im Vergleich zum Vorjahr wieder stark gestiegen.

Foto: ap/rietschel

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Grafik: APA

Wien - Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit in Österreich den 27. Monat in Folge gestiegen - um knapp zwölf Prozent auf rund 361.000 . Einen Rückgang der Arbeistlosenzahlen gab es zuletzt im Juli 2011. Seither weist die Kurve nach oben. "Daran wird sich auch 2014 nichts ändern", sagte Helmut Mahringer, Arbeitsmarktexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts, dem STANDARD.

Das für nächstes Jahr prognostizierte Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent sei zu wenig, um eine Trendumkehr am Arbeitsmarkt zu bewirken, zumal auch das Angebot an Arbeitskräften weiter steige. Das wiederum habe mit durchaus gewollten Phänomenen zu tun, sagte Mahringer: Längerer Verbleib im Erwerbsleben durch Zurückdrängen von Frühpensionierungen oder zunehmende Frauenerwerbstätigkeit.

Das und der Umstand, dass mit Öffnung des Arbeitsmarktes auch vermehrt Leute aus den neuen Beitrittsländern und Grenzpendler Arbeit in Österreich suchen, habe sich bereits in den vergangenen Monaten bemerkbar gemacht.

Besonders schwer bei der Jobsuche haben es wie schon in den Monaten davor junge Leute bis 30 und ältere Mitarbeiter ab 50. Von den 361.000 als arbeitslos vorgemerkten Personen absolvierten im Berichtsmonat fast 81.000 (plus 10,7 Prozent) einen Weiterbildungskurs des AMS. Effektiv auf Arbeitssuche befanden sich gut 280.000 Personen, 12,2 Prozent mehr als noch im Oktober vor einem Jahr.

Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer verwies darauf, dass Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent (nach österreichischer Berechnung) bzw. 4,9 (plus 0,5) Prozent nach europäischer Zählung noch immer die Benchmark in der EU sei und bei der Jugendarbeitslosigkeit (8,7 Prozent) nur von Deutschland vom Spitzenplatz verwiesen werde. Von einer nachhaltigen Erholung bleibe aber auch Österreichs Arbeitsmarkt "noch ein gutes Stück entfernt", sagte Hundstorfer. (Günther Strobl, DER STANDARD, 5.11.2013)