Bitte, wieso sitzt nicht schon längst ein David Schalko oder ein Thomas Maurer oder ein Florian Scheuba an einer Dokusoap-Serie mit dem Arbeits­titel "Franks Faschingstruppe"? Oder: "Intrige am Wörthersee"?

Im Sinne von Wahrheit, Fairness und Transparenz erklären wir hier, dass die Unschuldsvermutung gilt. Nämlich dass es da zwei Vorsitzende des Teams Stronach in Kärnten gibt. Und dass der eine jetzt mit der Begründung zur FPÖ abspringt, es gehe da um eine mysteriöse Ehebruchsgeschichte unter Partei-"Freunden" (was von den anderen Betroffenen massiv dementiert wird).

Wir haben nie genau gewusst, was Frank Stronach mit seinen "Werten", von denen er die ganze Zeit geredet hat, eigentlich gemeint hat. Diese Provinzposse und die ganze andere Kette von hinausgeschmissenen, zurückgetretenen, zerstrittenen Leuten jedenfalls wohl nicht. Und die Geschichte um Monika Lindner schon gar nicht.

In Wahrheit ist das alles eine Tragikomödie. Es tritt jemand als Retter der Nation auf, wirft mit großen Begriffen um sich, sammelt Personal aus  dem politischen Abverkauf, macht sich offenbar ein völlig falsches Bild von sich selbst, weckt aber bei unzufriedenen, wohl auch naiven Wählern eine gewisse Hoffnung.

Das Ergebnis ist jetzt seit der Wahl zu besichtigen: Was brauchen wir Serien wie Borgia, wenn wir Frank's follies haben könnten.  (DER STANDARD, 2.11.2013)