Schön langsam wird es Zeit. Vor vier Jahren musste die Republik die Hypo Alpe Adria vor der Pleite retten. Seither hat der Staat seine Bank schändlich behandelt. Der Steuerzahler musste Milliarden einschießen, und überhaupt wurde Schadensmaximierung betrieben. Die Protagonisten der Aufführung (Finanzministerin Fekter, Vorstand, Aufsichtsrat, Finanzprokuratur, Aufsicht) kamen einander bald in die Haare und nicht mehr heraus. Keine Rede von zielgerichtetem Arbeiten: Es gibt kein Ziel. Die Warnsignale der EU-Wettbewerbshüter, die bei Staatshilfen halt das Sagen haben, wurden von Maria Fekter nicht einmal ignoriert. Bis die EU die Bank fast zugedreht hätte.

Und jetzt? Jetzt droht, Überraschung, der 31. Dezember. Bilanzstichtag. Die Hypo wird wieder Verluste schreiben, der Steuerzahler wieder bluten. Zumal die Bank frisches Eigenkapital braucht; umso mehr, als keine Basis für eine Abbaugesellschaft geschaffen ist. Die Hypo-Taskforce (der Name täuscht: von Durchsetzungskraft keine Spur) ersinnt zwar brav Modelle, tut dies aber im luftleeren Raum. Entscheider gibt es nämlich nicht. Die scheinen sich zwar für Regierungsämter zu interessieren, nicht aber für die Hypo.

Die Ex-Ministerin in spe will wohl über die Zukunft der Bank nicht mehr entscheiden; schlimm genug. Aber waren da nicht auch einmal ein Kanzler und ein Vizekanzler?

Schön langsam wird es Zeit. Höchste Zeit, dass sie ihren Job machen. (Renate Graber, DER STANDARD, 2.11.2013)