Portugal als Bollywood-Kulisse.

Foto: AlgarvePhotography / Garrett Walsh

Das Vila Vita Parc Resort hat sich weltweit einen Namen für filmreifes Heiraten gemacht.

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Info: Vila Vita Parc

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"Mir ist egal, wie reich er ist. Hauptsache, er hat seine eigene Yacht!" Die selbstbewusste Frau - in diesem Fall Marilyn Monroe in Manche mögen's heiß - stellt eben Ansprüche an den Mann fürs Leben. Doch keine Sorge, Junggesellen: Millionärsambiente lässt sich arrangieren. Zum Beispiel im Vila Vita Parc Resort in Porches an der Algarve, wo Gäste eine 22 Meter lange Yacht samt Crew einfach zum Luxusurlaub dazubuchen.

Ob's nun wirklich an der Bordromantik oder am Privatstrand direkt an der Steilkünste zum Atlantik liegt, am verzückten Anblick weißer Schwäne auf dem Springbrunnenteich oder an den lauschigen Hideaways unter Palmen - das Fünfsternhotel, das zu den „Leading Hotels of the World" zählt, hat sich in den vergangenen Jahren als Hotspot für Hochzeiten etabliert. Aus allen Ecken der Welt reisen Verliebte und Verlobte samt Familien- und Freundesentourage an, um sich an der portugiesischen Küste unter Sonne oder Sternen das Jawort zu geben.

Wedding-Packages erleichtern den Brautleuten die Planung ihres großen Tages und der anschließenden Flitterwochen; einer völlig individuell gestalteten Hochzeit steht aber auch nichts im Wege.  So haben etwa Nitesh und Sandra, ein junges Paar aus Indien, ihre dreitägige Hochzeit im Mai dieses Jahres als Bollywood-reifes Spektakel inszeniert: Während vier Brautjungfern die Braut unter einem Baldachin zur Trauungszeremonie auf der rosenblütenbestreuten Miniatur-Halbinsel im Park geleiteten, ritt der Bräutigam wie ein Maharadscha auf einem Schimmel zwischen den mehr als 100 Festgästen ein.

Routine für die Hochzeitsnacht

Dass die Mädels sich tags zuvor im Spa verwöhnen ließen, während die Buben bei Drinks und Zigarren im Weinkeller Junggesellenabschied feierten, gehört im Vila Vita Parc fast schon zur Hochzeitsroutine - genauso wie das nächtliche Feuerwerk und der Champagner-Brunch am Tag danach. Privatsphäre für die Hochzeitsnacht garantiert den Frischvermählten eine der fünf Villen auf dem 22 Hektar großen Resortgelände, die allesamt über eigene Pools und höchst diskrete Butler verfügen.

Die Opulenz einer indischen Hochzeit mag selbst im Luxushotelalltag nicht alltäglich sein. Doch Gäste zu verwöhnen, ist das täglich Brot der beiden Österreicher, die im Vila Vita Parc die Gastgeber sind. Der Kärntner Kurt Gillig führt seit zwei Jahren als General Manager die Geschäfte des Hauses, und er zeichnet überdies für den mehr als 11.000 Flaschen fassenden Weinkeller verantwortlich, für dessen Bau übrigens auch Österreicher nach Portugal geholt wurden. Manche der edlen Tropfen in diesem Keller seien mehr als 150 Jahre alt, verrät der Connaisseur, der Gesamtwert der Bestände mache derzeit rund 3,6 Millionen Euro aus.

Zwei Stars mit zwei Sternen

Für die kulinarischen Kreationen sorgt in der Küche des Ocean Restaurant - einem von insgesamt acht Spitzenlokalen im Vila Vita Parc - ein Tiroler. Hans Neuner, Portugals Koch des Jahres 2009 und 2012, darf sich seit 2011 - als einer von nur zwei Chefs in ganz Portugal - zweier Michelin-Sterne rühmen. Wobei auch der andere, Dieter Koschina, Österreicher ist und ganz in der Nähe in der Vila Joya arbeitet.

In seinen Kleinkunstwerken - nichts Anderes sind die essbaren Skulpturen, die Neuner den Gästen serviert - setzt der Meister zudem auf regionale Bio-Produkte: Fisch und Meeresfrüchte stammen etwa aus der Gegend um Sagres am südwestlichsten Zipfel des Landes, während das Fleisch und das Olivenöl aus eigener Erzeugung von der Herdade dos Grous - zu deutsch: vom Landgut der Kraniche - im Alentejo kommen. Auf eineinhalb Hektar werden dort neben Obst und Gemüse auch mehrere ausgezeichnete Rot- und Weißweine angebaut. Diese Qualität hat freilich ihren Preis: Zwischen 95 und 185 Euro kostet das Menü im Ocean - pro Person und exklusive Wein, versteht sich.

Womit wir wieder bei der Yacht wären: Mittagessen und Champagner sind inkludiert, wenn man einen Tagesausflug mit der Princess 66 bucht. Nicht-Millionäre mag vielleicht der Preis abschrecken - 2.500 Euro für die siebenstündige Ausfahrt. Aber jeder verliebte Bräutigam kann sich glücklich schätzen: Immerhin muss er die Yacht ja nicht gleich kaufen für Marilyn Monroe. (Marie-Thérèse Hartig, DER STANDARD, Album, 02.11.2013)