Die Diagnose "Oberschenkelhalsbruch" wird künftig durch Maschinenbau-Know-how erleichtert. Dabei wird nicht mehr das teure und mit Strahlenbelastung einhergehende Verfahren Röntgen eingesetzt, sondern eine Schwingungsmessung. Ermöglicht wird das durch die Diplomarbeit der aus Amstetten in Niederösterreich stammenden 24-jährigen Carina Wagner, die "Entwicklungsingenieurin Maschinenbau" studiert.

Veränderte Schwingungsmuster

Die Diplomarbeit ging davon aus, dass feste Körper, wenn sie angeregt werden, bestimmte Schwingungsmuster aufweisen. Sie hängen hauptsächlich von der Masseverteilung und der Steifigkeit des Körpers ab. Was bereits im industriellen Maschinenbau angewendet wird, gilt auch für Knochen. Wenn sich die Steifigkeit - beispielsweise durch einen Bruch - deutlich ändert, zeigt sich das auch in den Schwingungsmustern. Wagner hat ein Messverfahren entwickelt, mit dem ein Oberschenkelhalsbruch aufgrund des Schwingungsmusters diagnostiziert werden kann.

Basierend auf den Erkenntnissen ihrer Diplomarbeit soll nun in Folgeprojekten ein praxistauglicher Prototyp entwickelt werden. Ziel ist, dass das betreuende Personal in Altersheimen bei Verdacht auf Oberschenkelhalsbruch selbst gesicherte Diagnosen erstellen kann. Damit wären weniger Transporte ins Spital zur Röntgenuntersuchung notwendig, was Geld sparen und die Patienten weniger belasten würde. Ein Prototyp wird bereits entwickelt. (APA/red, derStandard.at, 31.10.2013)