Paybox zieht sich mit einer Änderung der Tarife den Zorn der Kundschaft zu.

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Mit einem SMS werden Tarifänderungen bekannt gegeben.

Screenshot: red

Paybox-Kunden erhalten seit Mittwoch eine SMS-Benachrichtigung, dass ihr Konto automatisch auf einen Premium-Account umgestellt wird. Das Unternehmen, das zu A1 gehört, ändert ab 1.1.2014 seine Tarife. Wer den Premium-Dienst nicht nutzen will, muss sich aktiv davon abmelden. Auf der Facebook-Seite von Paybox hagelt es nun Kundenbeschwerden.

Nur mehr zwei Tarifmodelle

Die Dienste Paybox Classic, Public, Inside und A1 Visa werden mit 31. Dezember eingestellt. Abgelöst werden sie von zwei Modellen. Wer Paybox nur für die Handy-Parken-Funktion nutzen will, für den gibt es die Starter-Variante, die nun auf 30 Euro (pro Tag/Monat) limitiert ist. Die laufende Nutzung ist kostenlos, für Neukunden wird ein einmaliges Aktivierungsentgelt von 4,90 Euro fällig. Beim Premium-Dienst fallen monatlich 1,49 Euro oder 17,88 Euro im Jahr an. Für A1-Kunden ist der Premium-Dienst kostenlos.

Automatische Umstellung

Bisherige Paybox-Kunden werden nun automatisch auf den Premium-Tarif umgestellt, der zum Start sechs Monate kostenlos ist, selbst wenn sie bisher die kostenlose Variante genutzt haben. "Die Unterlassung des Widerspruchs binnen 2 Monaten nach Zugang dieser SMS gilt als Zustimmung zu den neuen AGB", wird den Kunden mittels SMS mitgeteilt.

Aktiver Wechsel notwendig

Wer also nach sechs Monaten nicht zahlen, Paybox aber weiterhin kostenlos nutzen will, muss selbst auf den Starter-Service wechseln. Vor Ablauf dieses Gratiszeitraums folgt ein weiteres Erinnerungs-SMS. Das Aktivierungsentgelt von 4,90 Euro fällt für Bestandskunden aus. Für viele Paybox-Kunden ist dieses Vorgehen unverständlich. Zahlreiche Nutzer schreiben auf der Facebook-Seite des Unternehmens, dass sie vor allem die Art der Umstellung verärgert.

Unternehmen verteidigt Umstellung

Das Unternehmen argumentiert, dass der automatische Wechsel auf den kostenlosen Dienst ein Risiko bergen würde. "Das neue Paybox-Starter Produkt hat ein monatliches Limit von 30 Euro. Falls Kunden automatisch auf die Starter gewechselt werden und der Kunde just in dem Moment einen Parkschein lösen will, sein Limit durch die paybox Starter mit 30 Euro dann aber vielleicht schon ausgeschöpft wäre, könnte der Kunde in dem Moment keinen Parkschein lösen und würde dann womöglich einen Strafzettel kassieren", sagt A1-Sprecher Jochen Schützenauer zum WebStandard. "Dies ist in unseren Augen ein höheres Risiko, als dass der Kunde noch einen Monat Grundentgelt mehr zahlen würde."

Durch AGB abgedeckt

Das Vorgehen ist durch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen abgedeckt. Hier heißt es: "Die paybox Bank darf dem Kunden Änderungen dieses Vertrages, insbesondere auch der Entgelte, spätestens zwei Monate vor dem geplanten Wirksamwerden dieser Änderungen, vorschlagen." Die Zustimmung des Kunden zur Vertragsänderung gelte dann als erteilt, "wenn dieser seine Ablehnung mittels E-Mail, SMS-Nachricht oder Brief (Datum der Postaufgabe) nicht vor dem vorgesehenen Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung gegenüber der paybox Bank angezeigt hat." Kunden haben das Recht vor Inkrafttreten der Änderungen ihren Vertrag kostenlos zu kündigen. (Birgit Riegler, derStandard.at, 31.10.2013)