In den kommenden Wochen werden Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl über Wirtschaft und Wachstum in der nächsten Legislaturperiode verhandeln. Analog dazu setzt DER STANDARD die Reihe "Österreich neu denken" fort. Hans Rauscher diskutiert mit den Userinnen und Usern über die Zukunft Österreichs.

Im Wahlkampf waren die Fronten zwischen den Regierungsparteien zum Thema Wirtschaft verhärtet: Die SPÖ attestierte Österreich, es im Vergleich zu anderen EU-Ländern mit Vorzug durch die Wirtschaftskrise geschafft zu haben. Die ÖVP meinte, der Standort Österreich hätte sich massiv verschlechtert und sei nur durch eine "Entfesselung der Wirtschaft" auf Vordermann zu bringen.

Eine wichtige Frage ist, in welchen Bereich Investitionen fließen sollen. Der Dienstleistungssektor stellte 2012 mit 68,8 Prozent des BIP den größten Teil der Wirtschaftsleistung Österreichs dar, während der landwirtschaftliche Sektor nur mehr knapp 1,4 Prozent zum BIP beiträgt. Der industrielle Sektor machte im vergangenen Jahr 29,8 Prozent aus.

Auch beim Thema Arbeit liegen die Positionen auseinander: Die Wirtschaftskammer fordert von der künftigen Regierung flexiblere Arbeitszeitmodelle, hinter denen die Gewerkschaft Lohnkürzungen durch das Einsparen von Überstunden vermutet. Der ÖGB fordert hingegen von den Koalitionsverhandlern, dass ein gesetzlicher Mindestlohn von 1.500 Euro im Monat in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt wird. Die Gewerkschafter üben dabei Druck auf die SPÖ aus, die aber gleichzeitig die hohe Arbeitslosigkeit nicht ignorieren kann. Auf der anderen Seite fordert der mächtige Bauernbund von der ÖVP, dass seine Interessen berücksichtigt werden.

Illustration: Maria von Usslar, Foto: Lukas Lang/APA

Wir möchten von Ihnen wissen, wie es weitergehen soll? Kann die Wirtschaft nur auf Kosten der Arbeitnehmer angekurbelt werden? Welche Rolle soll die Sozialpartnerschaft in diesen Entscheidungen spielen und ist sie überhaupt noch zeitgemäß? Wie kann es gelingen Österreich als Standort attraktiver zu machen und wenn in Wirtschaft investiert wird, welche Bereiche haben am meisten Zukunftspotenzial?

Hans Rauscher (rau) diskutiert mit Ihnen hier im Forum am Dienstag, dem 5. November ab 11:00 Uhr. Über Ihre Postings freuen wir uns natürlich auch schon jetzt. (red, derStandard.at, 24.10.2013)