Lange Jahre hatte die Linuxwelt durchgängig auf Sysvinit für den Start des Systems gesetzt. Mit Upstart und Systemd haben sich mittlerweile aber zwei Alternativen aufgetan, die vieles besser machen als die altehrwürdige Lösung. Das eine wird vor allem von Ubuntu / Canonical gepusht, Systemd hat hingegen mittlerweile bei zahlreichen anderen Distributionen Einzug gehalten.

Diskussion

Neutral hat sich in dieser Hinsicht bisher das gewohnt konservativ agierende Debianprojekt agiert. Nun ist aber eine Entscheidung für einen der beiden Nachfolger einmal mehr ins Gespräch gekommen, drängt das weitere Ökosystem doch zunehmend in diese Richtung. Auslöser war der Umstand, dass der GNOME-Desktop - der aktuell der Default bei Debian ist - zunehmend Systemd voraussetzt.

Wechsel

Freilich könnte Debian leicht auf einen anderen Default-Desktop wechseln, etwa Xfce. Aber auch dieser benutzt mit Logind in aktuellen Version ebenfalls bereits aktiv einen Bestandteil von Systemd. Umgekehrt verwendet das Debian-basierte Ubuntu Upstart, und hat auch in der Debian-Community einigen Einfluss über Canonical-Angestellte.

Prozess

Die Diskussion ist derzeit noch im Laufen, es zeichnet sich auch noch keine klare Tendenz in die eine oder andere Richtung ab. Klar ist allerdings: Die Entscheidung könnte nachhaltige Auswirkungen auf das weitere Linux-Ökosystem haben. Immerhin ist Debian noch immer eine der wichtigsten Distributionen, die noch dazu von vielen anderen als Basis verwendet wird. (apo, derStandard.at, 29.10.13)