Die Uni-Räte warnen davor, die Uni-Agenden von jene der Forschung zu trennen.

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Wien -  Die Vorsitzenden der Universitätsräte fordern weiter ein gemeinsames Ministerium für Unis und Wissenschaft von der künftigen Regierung. "Der allgemeine politische Konsens über den essenziellen Stellenwert der tertiären Bildung muss in konkreten Maßnahmen umgesetzt werden", sagen sie in einer Aussendung.

Steigerung der Hochschulausgaben

Konkret fordern die Uniräte, die Aufgaben ähnlich einem Aufsichtsrat erfüllen, außerdem einen konkreten Stufenplan für eine Steigerung der Hochschulausgaben auf zwei Prozent des BIP bis 2020. Dieser müsse auch im Bundesfinanzrahmen abgebildet sein. Diese Anhebung wurde bereits 2007 einstimmig im Nationalrat beschlossen, derzeit liegt die Quote bei 1,43 Prozent.

Neben einer (zuletzt im Probelauf gestarteten) Studienplatzfinanzierung, bei der es eine bestimmte Summe pro Studienplatz gibt und die Plätze (derzeit nur in wenigen überlaufenen Fächern) beschränkt werden können, und notwendigen Investitionen in Forschungsinfrastruktur pochen die Uniratsvorsitzenden auch auf die Umsetzung des Bauleitplans, der zwischen Unis und Wissenschaftsministerium beschlossen wurde. Außerdem müsse die Finanzierung des FWF, der für die Grundlagenforschung an den Unis eine wichtige Rolle spielt, "an international vergleichbare Niveaus" herangeführt werden.

"Schulagenden überlagern tertiären Sektor"

Geht es nach den Uniratsvorsitzenden, muss es außerdem weiterhin ein gemeinsames Ministerium für Unis und Wissenschaft geben. Auch die Universitätenkonferenz (uniko) sprach sich bei einer Klausur erneut gegen eine Aufteilung von Wissenschaft und Forschung auf andere Ressorts aus. Ebenso stört die uniko die mangelnde Priorität des Hochschulsektors bei den Regierungsverhandlungen. "Derzeit droht die Gefahr, dass die Schulagenden die mindestens ebenso wichtigen Probleme des tertiären Sektors überlagern, und dieser am Ende des Tages als Verhandlungsmasse auf dem Basar betrachtet wird", so uniko-Chef Heinrich Schmidinger in einer Aussendung.

Zuletzt wurden Pläne der künftigen Regierung kolportiert, die Wissenschaft in ein "Zukunftsministerium" auszulagern und damit von den Hochschulen zu trennen bzw. Wissenschaft und Forschung am Wirtschaftsministerium anzudocken. (APA, 29.10.2013)