Lock8: Ein smartes Schloss für Fahrräder

Foto: lock8

Als der aus Mexiko stammende Student Daniel Zajarias-Fainsod an der Universität Oxford Franz Salzmann aus Wien kennenlernte, war sein Fahrrad gerade gestohlen worden. Das Verhängnis wurde zur Geschäftsidee: Zajarias-Fainsod und Salzmann gründeten ein Start-up und entwickelten den Prototypen eines smarten Fahrradschlosses.

Auf der Start-up-Konferenz Techcrunch Disrupt stellten die beiden Gründer ihr Konzept vor – und starteten eine Crowdfunding-Kampagne für das „erste smarte Fahrradschloss der Welt", wie sie die Technik nennen. Nach der Präsentation eines Prototyps sollen nun interessierte Internetnutzer die Produktion des smarten Schlosses finanzieren und im Gegenzug das fertige Produkt zum Vorzugspreis bekommen.

Der Diebstahlschutz wird durch eine App sichergestellt, die per Bluetooth mit dem Smartphone des Fahrradschloss-Besitzers kommuniziert. Entfernt sich der Besitzer vom Fahrrad, wird das Schloss automatisch verriegelt.

Sensoren am Fahrradschloss bemerken Erschütterungen, Temperaturänderungen und andere Versuche, das Schloss zu knacken – und schlagen dann Alarm. Eine Sirene ertönt, und der Besitzer des Rads wird sofort per App auf dem Smartphone über den Diebstahlversuch informiert. Der Alarm wird unter anderem auch ausgelöst, wenn das Kabel des Schlosses durchschnitten wird. Das wird mit der Messung eines Stromkreislaufes sichergestellt. Der Akku des Geräts wird beim Fahren automatisch per Induktion aufgeladen, erklärte Mitgründer und CTO Zajarias-Fainsod dem Wall Street Journal Deutschland bei einer Demonstration.

Das Schloss soll aber nicht nur die Sicherheit verbessern und schusseligen Fahrradbesitzern helfen, ihr Gefährt wiederzufinden. Der Nutzer kann via App das Fahrrad mit belieben Nutzern teilen und es über die Plattform von Lock8 auch zur Vermietung anbieten.

Das Start-up mit Büros in London und Berlin hofft, dass auch Fahrradverleiher das System einsetzen werden. Wer die Finanzierung des Projekts jetzt auf Kickstarter unterstützt, bekommt das Schloss zum Start zum Sonderpreis von 69 britischen Pfund (rund 81 Euro). Später soll das Schloss im Handel für zunächst für rund 144 Euro verkauft werden und dann mit zunehmender größerer Stückzahl günstiger werden, erklärte Zajarias-Fainsod.

Zwei potenzielle Zielgruppen für das Schloss gebe, sagte der Gründer: Diejenigen, deren Fahrrad teuer genug ist, um den Preis für ein solches Hightech-Schloss zu rechtfertigen – oder diejenigen mit einem günstigeren Fahrrad, die den Preis für das Schloss durch den Verleih des Fahrrads wieder einspielen wollen. (Stephan Dörner, Wsj.de/derStandard.at, 29.10.2013)