"Batman: Arkham Origins" ist am 25. Oktober für PS3, Xbox 360 und PC erschienen, am 8. November folgt die Umsetzung für die Wii U. Für iOS gibt es eine Free2Play-Umsetzung.

Foto: Warner Bros. Games Montreal
Foto: Warner Bros. Games Montreal
Foto: Warner Bros. Games Montreal
Foto: Warner Bros. Games Montreal

Mit "Batman: Arkham Origins" geht der Held aus dem Hause DC Comics in sein drittes großes Videospiel-Abenteuer der letzten Jahre. Dabei steigt er unter geänderten Vorzeichen in große Fußstapfen. Der neueste Ausflug ins düstere Gotham, der in der Story vor den beiden letzten Teilen angesiedelt ist, stößt bei der Presse auf gemischte Gefühle.

"Batman: Arkham Asylum", der Erstling aus 2009, war ein Überraschungserfolg. Da Comicumsetzungen generell nicht unbedingt für hochklassige Ergebnisse bekannt sind, war von dem Titel nicht viel erwartet worden. "Arkham City" holte Batman schließlich aus der geschlossenen Anstalt in die offene Welt und vermochte abermals zu begeistern.

Neues Entwicklerstudio

Waren diese beiden Titel vom Studio Rocksteady Games geliefert worden, wurde mit "Arkham Origins" das neue zusammengewürfelte Studio Warner Bros. Games Montreal beauftragt. Und dort hat man sich, so sind sich zumindest das offizielle Xbox Magazin und Videogamer.com in positiver Hinsicht einig, an das Erfolgsrezept gehalten. Etwas anders sieht das Carolyn Petit von GameSpot und titelt im Stile der alten TV-Serie mit Adam West: "Heilige Voraussagbarkeit, Batman!".

Mehr, aber kaum Neues

Sie sieht die Stärken der Vorgänger in der Abwechslung aus Kampfsequenzen und Schleicheinlagen. Diese bietet zwar auch "Origins", setzt sie aber zu wenig überraschend und uninspiriert um. Die Stadt Gotham selbst ist nun größer und mit mehr Bösewichten bevölkert, ohne abseits von Areal wirklich etwas dazu zu gewinnen.

Es gibt neue Gegnertypen und Gegenstände, Kämpfe werden nach altbewährtem Muster abgearbeitet, ebenso wie man sich nach wie vor an Dachskulpturen heften und Feinde lautlos aus der Luft niederstrecken kann. Dies ist immer noch eine Stärke der Serie, hält Petit fest, der Mangel an Änderungen sorgt aber auch schnell für Routine.

Immer noch gut

Bei Videogamer.com hält Simon Miller fest, dass vieles sich mehr wie eine Erweiterung des Bestehenden, denn wie eine Neuerung anfühlt. Gleichzeitig hält das Spiel im Design von Nebenmissionen nicht mit dem mit, was die Vorgänger anbieten – liefert aber immer noch Unterhaltung auf hohem Niveau.

Dass sich am Kampfsystem faktisch nichts geändert hat, sieht er als Vorteil, denn es handelt sich seiner Einschätzung nach um die derzeit beste Implementierung eines solchen. Er kritisiert allerdings die Umsetzung der Bosskämpfe, die sich meist zu chaotischen Schlachten entfalten, anstatt die Stärken des jeweiligen Schurken zu bedienen.

Gelungene Geschichte

Wenn "Origins" in einem Bereich heraussticht, ist es das Storytelling. Zwar integriert sich nicht jeder der zahlreichen Superbösewichte nahtlos in die Handlung, jedoch wird die Entwicklung von Batman dafür umso besser dargestellt, was ihm mehr Charaktertiefe verleiht.

Beim Xbox Magazine attestiert Scott Butterworth wiederum gewissen Probleme, die sich aus der beständigen Überzahl der Feinde ergeben. Der Erfolg von Batmans Angriffen – der dunkle Verbrechensjäger stützt sich weiterhin hauptsächlich auf seine Fäuste - hängt stark von Combo-Attacken ab, die sich aufgrund ständiger Unterbrechungen aber nur schwer umsetzen lassen. Als Alternative bleibt nur ständige Abwehr gepaart mit einfachen Attacken mit wenig Schaden, was ein mitunter mühseliger Prozess ist.

Lob findet er für die akustische Umsetzung als auch für Schleich- und Detektiveinlagen, befindet aber auch mangelnde Weiterentwicklung. Grafisch bleibt "Origins" ungefähr am Niveau des direkten Vorgängers.

Asymmetrische Multiplayerkämpfe

Das einzige echte Novum des neuen Batman-Titels ist der Multiplayermodus. Dieser scheint mit zwei Modi und vier Karten nicht sonderlich umfangreich ausgeprägt, bringt aber mit einer asymmetrischen Anordnung Abwechslung ins Spiel. In beiden Modi treten zwei Teams aus jeweils drei mit Schusswaffen ausgestatteten Gangstern gegeneinander an, müssen es aber nebenbei auch mit Batman, Robin oder gleich beiden Helden aufnehmen.

Während für jedes Team die Auslöschung des jeweils anderen im Vordergrund steht, müssen die Superhelden – ganz ohne Schießeisen – eine gewisse Anzahl von Gesamt-"Takedowns" erreichen.

Fazit

Summa summarum sind sich die Autoren einig, dass "Batman: Arkham Origins" hauptsächlich mehr vom Gleichen liefert, denn echte Neuerungen einzuführen. Für Xbox Magazine-Autor Butterworth ergibt sich dadurch trotzdem ein empfehlenswertes Spiel, das bloß die Klasse von "Arkham City" nicht ganz erreicht.

Auch Videogame.com-Autor Simon Miller hält den Neuzugang für gelungen, wenngleich er wie "ein Coversong einer Band, die man mag" ist. Deutlich kritischer bleibt Gamespot-Redakteurin Carolyn Petit in ihrem Fazit. Sie sieht zu viel Voraussagbarkeit, zu viel Routine, wenngleich es sich immer noch um einen soliden Titel handelt, der handlungstechnisch die Bühne für seine Vorgänger aufbereitet. (gpi, derStandard.at, 28.10.2013)