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Anti-US-Sujets werden in Teheran momentan nicht toleriert.

Foto: EPA/Abedin Taherkenareh

Teheran - Die Teheraner Stadtverwaltung hat am Wochenende "ungenehmigte" Poster von den Straßen der iranischen Hauptstadt entfernen lassen, auf denen die Aufrichtigkeit der US-Regierung in Zweifel gezogen wurde. Die Poster seien "willkürlich" und ohne Kenntnis der Stadtverwaltung aufgehängt worden, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur IRNA. Auf einem der großformatigen Bilder mit der Aufschrift "Amerikanische Ehrlichkeit" war ein Iraner in Verhandlungen mit einem US-Vertreter zu sehen, der Schlips und Jacket trug, darunter aber Militärkleidung und Armeestiefel.

AFP-Fotografen berichteten am Sonntag, dass die Poster an einigen Stellen noch hängen würden. Die verantwortliche Werbeagentur versicherte, sie habe mit den Bildern keine "Feindseligkeit" gegen die derzeit laufenden Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran säen wollen. Präsident Hassan Rohani bemüht sich seit seinem Amtsantritt im August um Entspannung mit den USA. Er strebt insbesondere eine Einigung im langwährenden Streit um das iranische Atomprogramm an, um eine Aufhebung der vom Westen verhängten Wirtschaftssanktionen zu erreichen.

Die Poster wurden vor dem Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft in Teheran am 4. November 1979 aufgehängt. Die Besetzung der Botschaft führte zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit den USA. Während Rohanis Teilnahme an der UN-Generalversammlung in New York im September gab es aber erstmals wieder ein Treffen der Außenminister der beiden Länder. Zum Abschluss seines Besuchs in den USA telefonierte Rohani zudem eine Viertelstunde mit US-Präsident Barack Obama. Es war der erste direkte Kontakt zwischen Präsidenten beider Länder seit 1979.  (APA, 28.10.2013)