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Die Zeitumstellung kann die innere Uhr ganz ordentlich durcheinander wirbeln - helfen kann es, vorzuschlafen und den eigenen Tagesrhythmus vorher schon anzunähern.

Foto: dpa-Zentralbild/Sebastian Kahner

In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren wieder auf Winterzeit und somit eine Stunde zurückgestellt. Was für Abendmenschen einen Freude  ist, kann für Frühaufsteher eine körperliche wie seelische Belastung darstellen erklärt Gerda Saletu-Zyhlarz, Leiterin des Schlaflabors der MedUni Wien: "Die Zeitumstellung auf die Winterzeit ist zwar weniger problematisch als die Umstellung auf die Sommerzeit, aber nicht jeder kann die 'gewonnene' Stunde Schlaf von einem Tag auf den anderen nützen."

Schrittweise der Umstellung annähern

Eine rechtzeitige Umstellung des Schlaf- und Lebensrhythmus könne helfen, Rhythmusverschiebungen besser und schneller zu überstehen: Schon zwei bis drei Tage vorher sei es ratsam, sich mit der Schlafenszeit schrittweise jener nach der Umstellung zu nähern, was im Fall der Winterzeit bedeutet, später zu essen und zu den Abendmahlzeiten eher kohlenhydratreiche Kost zu sich zu nehmen. Die Tage vor der Zeitumstellung ausreichend zu schlafen und nicht mit Schlafdefizit in den Rhythmuswechsel zu gehen, kann auch hilfreich sein.

Dabei geht es zwar "nur" um eine Stunde, die Folgen vor allem für Morgenmenschen, aber auch ältere Personen und Kinder, die generell empfindlicher auf Rhythmusverschiebungen reagieren, können aber einige Tage dauern - ähnlich einem "Mini-Jetlag", der auch dadurch entsteht, weil es am Abend früher dunkel wird. 

Innerer Rhythmus gestört

Dadurch wird der im menschlichen Gehirn, in der sogenannten inneren Uhr, fest verankerte Hell-Dunkel-Rhythmus empfindlich gestört. Das kann zu anhaltender Müdigkeit, Schlafstörungen und auch zu heftigen Kopfschmerzen führen. "Gleichzeitig können bei Menschen, die dafür anfällig sind, Depressionen angekurbelt oder sogar ausgelöst werden", sagt Saletu-Zyhlarz.

In der dunkleren Jahreszeit sind im menschlichen Körper die Melatonin-Spiegel erhöht, wohingegen der Serotonin-Spiegel niedriger ist. Die Melatonin-Ausschüttung wird in der helleren Jahreszeit durch das Tageslicht gehemmt. Im Winter ist auch tagsüber der Melatonin-Spiegel erhöht, wodurch Schlafstörungen und Müdigkeit, aber auch die Herbst-Winter-Depression entstehen können. Dazu trägt auch der niedrigere Serotonin-Spiegel bei.

Rhythmusunterschiede sind generell für die Qualität des Schlafes schlecht – und Schlaf hat für den Menschen die wichtige Funktion eines inneren Motors. "Daher wäre es auch grundsätzlich besser, nur eine 'Normalzeit' zu haben, egal ob jetzt Winter- oder Sommerzeit", so Saletu-Zyhlarz. (red, derStandard.at, 25.10.2013)