Linus Torvalds auf der LinuxCon Europe 2013. Das gesamte Gespräch ist als Video im Artikel eingebettet.

Foto: Linux Foundation

Befragt man Linus Torvalds zum Thema Linux-Desktop, so darf man sich einer blumigen Antwort sicher sein. Immer wieder hatte der Linux-"Erfinder" seine Meinung zu unterschiedlichen Projekten unmissverständlich kommuniziert, meist umgarnt von blumiger Ausdrucksweise.

Schwerpunkt

Dass dem so ist, liegt nicht nur daran, dass Torvalds schon sonst kein Freund von Euphemismen ist. Der Desktop liege ihm besonders am Herzen, wie er nun im Rahmen der LinuxCon Europe betont. Immerhin sei es seine Motivation für die Erschaffung von Linux gewesen, einmal einen freien Desktop nutzen zu können.

Steam

Aktuell zeigt sich Torvalds aber sehr positiv gesinnt, was die Zukunft des Linux-Desktops anbelangt, Grund dafür ist das wachsende Engagement des Spieleherstellers Valve, der mit Steam OS an einem eigenen, Linux-basierten System arbeitet. "Ich liebe die Steam-Ankündigung" so Torvalds wörtlich. Diese könnten dem Linux-Desktop einen ordentlichen Schub geben.

Immerhin seien Valves Ambitionen nicht zuletzt für die gerne gescholtenen Grafikkartenhersteller ein Anreiz, ihr Linux-Engagement zu intensivieren. Und genau dies habe sich in den vergangenen Monaten bereits gezeigt, wie Torvalds mit Hinweis auf Nvidia - dem er in der Vergangenheit schon mal ein herzhaftes "Fuck you" ausrichten hat lassen - betont.

Falscher Fokus?

Als Hauptproblem für den Linux-Desktop sieht er aber, dass es einfach zu viele Grabenkämpfe gebe. Sprach es und fügte gleich an, dass ziemlich viel "schlechter Code" geschrieben werde. Er hoffe dass sich die EntwicklerInnen künftig zusammenraufen und lieber wieder auf gute Technik konzentrieren anstatt "noch einen Anmeldebildschirm zu entwickeln, der gut aussieht". (apo, derStandard.at, 24.10.13)