Wien/Berlin/Schwechat - Die zweitgrößte deutsche Fluglinie Air Berlin, Mutter der österreichischen flyniki, will große Teile ihres Kundendienstes in ein Gemeinschaftsunternehmen auslagern, an dem die Wiener Firma Competence Call Center 80 Prozent halten soll, heißt es bei n-tv unter Berufung auf die Airline. Auch mit der Bertelsmann-Tochter Arvato habe man verhandelt, die Gespräche seien aber ohne Ergebnis beendet worden, hieß es.

Im Kern gehe es um die Übertragung der Kundenkontakte vor und nach dem Flug auf ein Call Center. Das Joint Venture solle 250 Mitarbeiter der Bereiche Kundenservice und Servicecenter übernehmen. Sitz und Arbeitsort bleibe Berlin. Die Mitarbeiter sollen für mindestens ein Jahr ihre bisherigen Bezüge behalten, schreibt n-tv auf der Homepage. Wie viel Geld die Fluggesellschaft mit diesem Schritt spart, sagte sie nicht.

Qualitätskontrolle bleibt

Die Qualitätskontrolle des Kundenservices will Air Berlin aber im Unternehmen halten und 40 Mitarbeiter damit beauftragen. Dieser extra dafür geschaffene Bereich soll auch die monatlichen Kundenbefragungen - derzeit über 17.000 Gäste - ausbauen und auswerten. CCC hat über 4.500 Mitarbeiter in sieben Ländern. 2006 hatten sie die Telefonaktivitäten der slowakischen Sky Europe übernommen, die später in die Insolvenz rutschte.

Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler sieht die Maßnahme als guten Schritt zum Sparen, aber nicht ausreichend, um die wirtschaftlich kämpfende Airline zu sanieren. Pieper meint, Air Berlin sollte von seiner Prognose abrücken. (APA, 23.10.2013)