Bild nicht mehr verfügbar.

In Städten wie München (Bild), Hamburg, Frankfurt/Main oder Köln auf einem Niveau, das mit ökonomischen Faktoren nicht mehr erklärbar sei, so die Deutsche Bundesbank.

Die Preise für Wohnungen und Häuser in Deutschlands Städten sind nach Angaben der Deutschen Bundesbank in den vergangenen Jahren so stark gestiegen, dass Wohnraum in vielen Großstädten mittlerweile überteuert ist. Es könne gegenwärtig Überbewertungen zwischen fünf und zehn Prozent geben, heißt es im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank. In "attraktiven Großstädten" wie München, Hamburg, Frankfurt/Main oder Köln lägen die Immobilienpreise sogar bis zu 20 Prozent über dem Niveau, das mit ökonomischen Faktoren erklärbar sei.

Eine flächendeckende Überteuerung sei auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt zwar noch nicht zu erkennen, hieß es im Bericht weiter. Jedoch habe es in den vergangenen Jahren in Ballungsräumen Preissteigerungen für Wohnungen und Häuser gegeben, die sich "fundamental nur noch schwer rechtfertigen lassen". Wohnimmobilien hätten sich seit 2010 um durchschnittlich 8,25 Prozent verteuert. In größeren Städten seien die Preise für Geschoßwohnungen sogar um über ein Viertel gestiegen.

"Klare Hinweise" für Preisboom

Diese Entwicklung lasse "Befürchtungen hinsichtlich eines breit angelegten Immobilienpreisbooms aufkommen", setze sich der bisher örtlich eher auf größere Städte begrenzte Preisauftrieb im gesamten Land fort, warnte die Bundesbank. Für einen solchen Trend gebe es bereits "klar Hinweise". Der Preisanstieg bei Immobilien weite sich von den Städten ins Umland aus. "Überschießende Erwartungen oder Spekulationsmotive" könnten in ganzen Regionen für höhere Immobilienpreise sorgen.

In diesem Zusammenhang warnt die Bundesbank gleichzeitig Immobilienkäufer vor möglichen Preisrückgängen, zu denen es durch Spekulation kommen kann. Preiskorrekturen bei Immobilien könnten "empfindliche Vermögensverluste bei den Haushalten verursachen", hieß es im Monatsbericht. Kurzfristig aber sei nicht damit zu rechnen, dass der Preisanstieg nachlasse.

Gegen Mietpreisbremse

Trotz der aktuellen Entwicklungen spricht sich die Bundesbank gegen sogenannte Mietpreisbremsen aus. Nur wenn Investoren dauerhaft "genug Renditepotenzial" in der Vermietung von Wohnraum sähen, werden neue Mehrfamilienhäuser gebaut werden, argumentiert die Bundesbank. (red/APA, derStandard.at, 22.10.2013)