Wien - Der börsenotierte Uniqa-Konzern kauft die Kroatien- und Serbien-Töchter der Schweizer Versicherungsgruppe Baloise (Basler) und stärkt damit seine Marktposition vor allem in Kroatien deutlich. Künftig belegt Uniqa in den beiden Ländern den vierten beziehungsweise den fünften Rang mit Marktanteilen von sieben beziehungsweise acht Prozent. Der Kaufpreis beträgt 75 Millionen Euro, der Abschluss der Akquisition (Closing) soll im ersten Quartal 2014 erfolgen, teilte die Uniqa Insurance Group AG mit.

Die kroatische "Basler" Versicherung zählt rund 470 Mitarbeiter sowie 148.000 Kunden und erzielte 2012 ein Prämienvolumen von 53,7 Millionen Euro. Mit 4,5 Prozent Marktanteil lag sie voriges Jahr auf Platz sechs am Versicherungsmarkt Kroatiens.

Die serbische "Basler" hat rund 110 Mitarbeiter, 35.000 Kunden und generierte 2012 ein Prämienvolumen von 3,7 Millionen Euro. Mit 0,7 Prozent Marktanteil rangierte sie im Vorjahr auf Platz 13 am serbischen Versicherungsmarkt. Sie ist seit 2007 tätig, die Vorgängergesellschaft der kroatischen "Basler" wurde schon 1991 gegründet. Der Kaufvertrag zum Erwerb der beiden Versicherungen der Baloise Group wurde der Mitteilung zufolge am gestrigen Montag unterzeichnet.

In beiden südostosteuropäischen Ländern ist die Uniqa schon bisher vertreten. In Kroatien bietet sie seit 1999 alle Arten von Sach- und Personenversicherungen an, 409 Mitarbeiter betreuen aktuell rund 177.000 Kunden, 2012 rangierte man mit 30 Millionen Euro Prämienvolumen beziehungsweise 2,5 Prozent Marktanteil auf Platz elf. Samt dem Kauf der "Basler" ergibt sich ein Anteil von 7,0 Prozent beziehungsweise der vierte Marktplatz. Der gesamte kroatische Markt war 2012 rund 1,2 Milliarden Euro schwer, es tummeln sich mehr als 20 Anbieter.

Mega-Kapitalerhöhung

In Serbien ist Uniqa seit 2007 mit zwei Gesellschaften in Lebens- und Sachversicherungen tätig. 563 Mitarbeiter betreuen 509.000 Kunden, mit 39 Millionen  Euro Einnahmen hielt man 2012 bei 7,3 Prozent Anteil beziehungsweise dem fünften Marktplatz. Mit der "Basler" beträgt der Serbien-Marktanteil künftig 8,0 Prozent. Am dortigen Assekuranz-Markt teilten sich voriges Jahr 24 Anbieter ein Prämienvolumen von 550 Millionen Euro.

Insgesamt erzielte Uniqa heuer im ersten Halbjahr in der Region Südosteuropa (SEE) - Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien - ein Prämienwachstum von 11 Prozent auf 77,3 (69,6) Millionen Euro. Generell sind Versicherungsdichte und -durchdringung in der Region sehr gering, es besteht also großes Wachstumspotenzial.

Erst vergangene Woche hat der Uniqa-Konzern eine Mega-Kapitalerhöhung ("Re-IPO") abgeschlossen und damit einen Erlös von rund einer dreiviertel Milliarde Euro erzielt. Der Streubesitzanteil erhöht sich dabei - infolge der Abgabe von Aktien durch die Kernaktionäre - auf 35,4 Prozent. (APA, 22.10.2013)