Wien – "Ungeheuerlich" findet Klaus Schweighofer, wo der ORF Sport kürzt. Der Vorsitzende des Privatsenderverbands: "Ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der Paralympics und österreichische Randsportarten einspart, um stattdessen um die Champions League mitzubieten?"

Der ORF drängt, ihm weiterhin ­Gebührenbefreiungen abzugelten, heuer waren das 30 Millionen Euro. Sonst kündigt er Kürzungen in Feldern an, die Protest Betroffener bei der Politik versprechen – von Produzenten bis Randsport.

Gekürzt wird auch 3sat, öffentlich-rechtlicher Gemeinschaftskanal mit ARD, ZDF und SRG: nach STANDARD-Infos zahlt der ORF dort 40 Prozent weniger. Damit sind eigene Produktionen für 3sat nicht mehr finanzierbar wie jene über den Markt der Gegenwartskunst am Montagabend, heißt es intern. Solche Dokus sollen sich aber, weil für ein internationales Publikum, auch an andere Sender gut verkaufen.

Abgang Nowak

Dem 3sat-Koordinator des ORF Hubert Nowak (59) soll ob der Kürzungen der Abgang (mit Handshake) leicht fallen, sagen Menschen, die ihn kennen. Der ORF sieht da "keinen Zusammenhang". O-Ton des ORF: "Das altersbedingte Ausscheiden von Hubert Novak steht allerdings in keinem Zusammenhang mit diesen Maßnahmen."

Zu den Kürzungen lässt der Küniglberg auf Anfrage wissen: "Der ORF steht weiterhin zu seiner Beteiligung an 3sat und wird diese im bisherigen Umfang von 25 Prozent am Gesamtprogramm des europäischen Gemeinschaftssenders unverändert aufrecht erhalten. So wie in anderen Unternehmens- und Programmbereichen des ORF, muss es aber auch hier auf Grund des Ausfalls der Gebühren-Refundierung zu Umschichtungen und Redimensionierungen kommen. Dass solche Maßnahmen in erster Linie den besonders kostenintensiven Bereich der Eigenproduktionen betreffen, liegt auf der Hand." (fid, DER STANDARD, 22.10.2013)