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Nach der Befragung der Postler sieht die Unternehmensleitung einen "Auftrag zum Handeln".

Foto: APA/Schneider

Wien - Die teilstaatliche Post AG hat ihre erste Mitarbeiterbefragung, begonnen im Juni, abgeschlossen. Demnach sind die Hälfte aller Mitarbeiter, die anonym an der Befragung teilnahmen, mit der Post als Arbeitgeber "zufrieden" bis "sehr zufrieden" und 20 Prozent "leicht zufrieden". 24 Prozent allerdings fühlen sich im Unternehmen nicht wohl. "Das ist ein Auftrag zum Handeln", heißt es in der entsprechenden Broschüre, obwohl man bei der Gesamtzufriedenheit über dem Durchschnitt anderer Unternehmen liege. Einen Fragebogen gaben 5.918 "Postler" ab, 19.224 waren verschickt worden.

"Durchschnittliches" Betriebsklima

Die zusammenfassende Analyse der aktuellen Befragung sieht die beauftragte Firma, EUCUSA, einer Gesellschaft für Mitarbeiter- und Kundenorientierung, die Stärken hauptsächlich in der Arbeitsfreude der Mitarbeiter. Das Unternehmen mit seinem "durchschnittlichen" Betriebsklima habe auch eine hohe Kundenorientierung und die Zusammenarbeit funktioniere gut. Das Maß an Sozialleistungen und das Bewusstsein darüber sei ebenfalls hoch - "zumindest bei den Mitarbeitern, die bereits länger im Unternehmen arbeiten".

Die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten werden von den Mitarbeitern als "gut" angesehen, die Post will aber ihre internen Chancen und Karrieren besser kommunizieren. Die "Führung" der Post, die auch mit "gut" bewertet wird, will den internen Umgang mit Ideen und Kritik verbessern. Auch sollen alle Mitarbeiter klare Rückmeldungen über ihre Leistung erhalten.

Kritik: Zeitmangel, Arbeitsplätze

Verbesserungsbedarf wird bei Hintergrundwissen über Entscheidungen geortet, aber auch beim Thema Zeitmangel und der Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes. Zudem gebe es "eine vermutete Demotivation bei Kollegen, nicht bei sich selbst". Die Arbeitssituation ist insgesamt durchschnittlich, die Post will Arbeitsabläufe und -organisation wo es nötig ist daher verbessern. Auch müsse geklärt werden, wieso viele Mitarbeiter andere für weniger motiviert halten als sich selbst.

In der Gesundheitsvorsorge, laut Befragungsergebnis "verbesserungswürdig", will die Post nun Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung entwickeln und ihre Programme zur Gesundheitsvorsorge verstärken.

Mitarbeiterzufriedenheit über dem Schnitt

Vergleicht man die Post AG mit anderen Unternehmen, zeige sich, dass die Mitarbeiterzufriedenheit über dem Schnitt liege. "Bei der Arbeitsfreude der Mitarbeiter liegt die Post im oberen Drittel", heißt es weiter in der Ergebnisanalyse. Zudem liege die Post im Bewusstsein für Kundenorientierung an der Spitze.

Personalchef Franz Nigl sagt in der Broschüre, die Befragung wurde durchgeführt, um "wichtiges Feedback über die Stimmung im Unternehmen" zu erhalten. Man wolle Themen erkennen, "die die Mitarbeiter bewegen und die verbessert werden müssen". Nun würden die Ergebnisse an die Mitarbeiter weitergetragen, Detailergebnisse gebe es für die Postler in den "Postgesprächen", die ab Herbst unternehmensweit stattfinden. "Die Führungskräfte werden aus den Ergebnissen der Befragung konkrete Verbesserungsmaßnahmen entwickeln, die es umzusetzen gilt", so Nigl. Weitere Befragungen seien geplant. (APA, 21.10.2013)