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Würden Lkws mit Erdgas fahren, würde das der Umwelt guttun.

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Wie der Standard am Dienstag berichtete, sind nun auch in Österreich Bemühungen im Gange, flüssiges Erdgas (nicht zu verwechseln mit Flüssiggas) für den Lkw salonfähig zu machen.

Die Vorteile für die Umwelt gegenüber Diesel wären beträchtlich, die Schwierigkeiten sind es aber auch. Damit bei Erdgasbetrieb eine Reichweite von mindestens 1000 km möglich ist, genügt es nicht mehr, dieses wie bei Pkw-Anwendung zu komprimieren, sondern man muss es verflüssigen. Bei Flüssiggas (Propan und Butan) passiert dies bei steigendem Druck von selbst, Erdgas (Methan) muss man dafür tief hinunterkühlen, nicht ganz so weit wie Wasserstoff (–270 Grad), aber immerhin auf –161 Grad.

Erdgas-Lkws gibt es bereits

Technisch ist das machbar. Der Transport von Erdgas über die Weltmeere wird längst in Flüssig-Erdgas-Schiffen abgewickelt. Flüssig-Erdgas-Lkws gibt es inzwischen auch. Volvo hat gemeinsam mit Shell einen Diesel-Lkw entwickelt, der mit flüssigem Erdgas betrieben werden kann.

Während der Erdgas-Ottomotor üblicherweise Benzin nur aus Komfortgründen zum Starten benötigt, handelt es sich bei Volvos erstem Erdgas-Dieselmotor um einen Motor, der in Summe etwa zu 75 Prozent mit Erdgas und zu 25 Prozent mit Diesel fährt, je nach Lastverlauf. Er kann aber, ist kein Erdgas verfügbar, auch allein mit Diesel betrieben werden.

Die Vorteile sind trotzdem erheblich: Der vergleichsweise hohe Wirkungsgrad des Diesel-Prinzips bleibt erhalten, der Stickoxidausstoß wird drastisch reduziert, Ruß gibt's gar keinen mehr. Ein Fortschritt in dieser Richtung bremst allerdings auch Bemühungen, den Ferntransport von der Straße wegzukriegen. Dafür gibt es ja seit Jahrhunderten etwas Intelligenteres, nämlich die Eisenbahn. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 18.10.2013)