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This is no way to run a country titelte der immer grundvernünftige britische Economist. Was sich in den USA derzeit abspielt, läuft - unabhängig vom Ausgang - auf die Geiselnahme der einzigen wirtschaftlichen und politischen Supermacht (und damit auch der restlichen Welt) durch eine Minderheit von reaktionären Ideologen hinaus.

Die Tea Party, eine ultrakonservative, ultraprovinzielle Gruppe innerhalb der Republikaner, wollte um jeden Preis Obamas nahezu einzigen Erfolg, die Krankenversicherung für Millionen Unversicherte, kippen. Dafür wollten sie den Staatsbankrott der USA in Kauf nehmen. Niemand ist so verrückt, oder?

Wer die USA jenseits der TV-Serien und Pop-Stars zu wenig kennt, hält das für unmöglich, aber diese Leute von der verrückten Rechten gibt es nicht zu knapp, und sie sind in den letzten Jahren immer mächtiger geworden. Sie hatten die Sperrminorität im Repräsentantenhaus.

Das ist zum Teil Obamas Schuld, weil er im politischen Tagesgeschäft zu wenig führt. Aber der tiefere Hintergrund ist das Entstehen einer starken Minderheit, bestehend aus älteren Weißen, die den Staat (government) an sich für böse halten und Obama sowieso für einen kommunistischen arabischen Muslim. Die handeln nach der Maxime aus dem Vietnamkrieg: "Wir mussten das Dorf zerstören, um es zu retten."

Was hier passiert, ist Scary Movie hoch drei. This is the way to run a country into the ground. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 17.10.2013)