Gewurmtes Licht

"FormaLa" ist ein flexibles, mit LEDs bestücktes Lichtband zur Wandmontage, entworfen von Luta Bettonica. Die Designerin gehört in zweiter Generation zur Firmenleitung von Cini & Nils. Das Unternehmen gründeten 1969 Franco Bettonica und Mario Melocchi. Beide entwarfen Alltagsobjekte und konzentrierten sich später auf den Entwurf und die Herstellung von Leuchten.

"FormaLa", erinnert ein wenig an den „Bookworm“ von Ron Arad, ist in verschiedenen Längen lieferbar und wird an bis zu vier frei platzierbaren Befestigungspunkten an der Wand montiert. Dadurch entsteht eine individuell formbare Wandleuchte mit indirektem, diffusem Licht, das dimmbar ist.
"FormaLa" von Cini & Nils

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Helle Hommage

Wie soll man mit Meilensteinen des Leuchtendesigns umgehen, zumal einige Leuchtmittel bald nur noch von Sammlern und Spezialisten gehandelt werden? Achille Castiglioni transferierte bei seinen Leuchten, die er in den 1960er- und 1970er-Jahren schuf, Autoscheinwerfer in den Wohnraum. Konstantin Grcic hat nun mit "OK" Castiglionis Leuchte "Parentesi" interpretiert. Statt eines 100-Watt-Spots strahlen dabei LEDs mit 23 Watt aus einer verstellbaren Leuchte.
"OK" von Flos

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Dreibeiniger Schein

"Faro" heißt eines der neuen Modelle des Hamburger Herstellers Anta, benannt ist die Leuchte nach der Stadt in der Algarve. Mit der Form des dortigen Leuchtturms hat die Dreibeinstruktur der Leuchte allerdings weniger Gemeinsamkeiten. "Faro" hat Jörg Zeidler entworfen, es gibt sie in Schwarz oder Weiß lackiert. Ihr scheibenförmiger flacher Kopf gibt warm-weißes Licht ab und verbraucht 92 Watt. Sie ist dreh- und kippbar und lässt sich auch noch dimmen.
"Faro" von Anta

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Volle Pulle

Arik Levy, Künstler, Techniker, Fotograf und Designer, hat sich in seinem Werk immer wieder mit Licht und dessen Wirkung beschäftigt. Gemäß seinem Motto, es gehe beim Design "um Leute, nicht um Objekte", verbindet er bei "Jar RGB" auf unkonventionelle Weise die Idee der Farbmischung (Rot/Grün/Blau) mit Elementen aus geblasenem Glas.

Eine starke Lichtquelle ist in einem weißen Glas mitten in der Leuchte untergebracht. Je nachdem, aus welcher Richtung man sie betrachtet, entsteht durch die umgebenden Gläser eine vielfältige Farbmischung. Hergestellt wird der flaschenförmige Regenbogen von der tschechischen Firma Lasvit.
"Jar RGB" von Lasvit

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Gerippter Ballon

Designer Ross Lovegrove überträgt mit Vorliebe organische Formen in die Welt industriell gefertigter Produkte. Sowohl bei den Rädern des Showcars "Twin’z", das er für Renault entwickelte, wie auch bei seiner Leuchtenfamilie "Florensis", die er für Artemide schuf, verwendet er sich verzweigende Strukturen, die gleichermaßen für Stabilität und Leichtigkeit sorgen.

Der charakteristische Blütenkelch der Entwürfe, die es bislang als Wand- und Stehleuchte gibt, besteht aus Aluminium, wobei die Rippen nicht nur eine ästhetische Funktion haben, sondern auch die Wärme der LEDs ableiten.
"Florensis" von Artemide

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Geworfener Strahl

Es ist ein Lichtspiel der besonderen Art: Zwei LEDs im Baldachin von "LightSky" und viele kleine auf dem Metallrahmen der offenen Konstruktion spenden Licht, das von einem pendelnden Glaskristall in der Mitte der Leuchte in verschiedene Richtungen reflektiert wird. So setzt „LightSky“, entworfen von Designer Stephen Burks, ganz eigene Akzente im Raum und fungiert gleichermaßen als Blickfang wie als bewegte Quelle von Licht und Schatten.
"LightSky" von Swarovski

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Drahtiger Schirm

Das neue Licht, das aus der Diode kommt, geht mit einer Entmaterialisierung einher. Vorbei sind nicht nur die Zeiten der Glühbirne, mit ihr haben sich auch Schraubgewinde, Lampenschirm, Dreh- und Zugschalter erübrigt. Der klassische Schirm scheint zum Verschwinden verdammt. Mit "Wireflow" von Designer Arik Levy scheint er sich noch einmal zu materialisieren.

Je nach Betrachtungswinkel erscheinen die Objekte der spanischen Firma Vibia flach wie eine Zeichnung aus wenigen Linien oder dreidimensional wie aus Draht geformte Körper. An ihrem Ende sorgen mehrere LED-Leuchtkörper à drei Watt für Lichtakzente.
"Wireflow" von Vibia

(Thomas Edelmann, Rondo, DER STANDARD, 18.10.2013)

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