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Prozession für ein Todesopfer, das bei einem Anschlag in Bagdad vergangenen Monat starb.

Foto: APA/EPA/Abbas

Bagdad/Washington - Vom Beginn des Irakkriegs 2003 bis 2011 sind einer neuen Studie zufolge fast eine halbe Million Menschen an den Folgen des Krieges gestorben. Die meisten Toten könnten auf direkte Gewalteinwirkung zurückgeführt werden, bei etwa einem Drittel der Todesfälle gebe es dagegen indirekte Ursachen, heißt es in der am Dienstag in den USA veröffentlichten Untersuchung.

Zu den indirekten, aber mit dem Krieg zusammenhängenden Ursachen gehört demnach der Zusammenbruch der Infrastruktur für Gesundheitsfürsorge, Ernährung, sauberes Trinkwasser und Verkehrswesen.

Befragung von 2000 Haushalten

Die Forscher von der Universität Washington, der Johns Hopkins University und der Simon Fraser University befragten stichprobenartig 2000 repräsentativ ausgewählte Haushalte im Irak zu Geburt und Tod ihrer Angehörigen. Dabei kamen sie auf eine geschätzte Zahl von 405.000 Irakern, die bis Mitte 2011 direkt oder indirekt durch Kriegshandlungen getötet wurden.

Hinzu kamen 55.805 Iraker, die im Exil starben. Bei den Gründen für nichtgewaltsame Tode rangieren Herzkrankheiten auf Platz eins, gefolgt von chronischen Erkrankungen und Krebs. Die Studie wurde in der Zeitschrift "PLoS Medicine" veröffentlicht. (APA, 15.10.2013)