Bild nicht mehr verfügbar.

Gefangen in einer Spirale nach unten? Zwischen der Einschätzung nach der Burnout-Gefährdung von Mitarbeitern und den tatsächlichen Fällen in Unternehmen, gibt es eine Diskrepanz.

Foto: APA/dpa/Stratenschulte

Wien - 54 Prozent der Führungskräfte wurden bereits mit mindestens einem Burnout-Fall in ihrem Betrieb konfrontiert. "Burnout ist in den Unternehmen angekommen." Zu diesem Befund kommt der aktuelle Hernstein Management Report, der jährlich publiziert wird. Befragt wurden jeweils einhundert Manager von Großbetrieben (ab 100 Mitarbeitern) aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Während also mehr als jedes zweite Unternehmen mit Burnout-Fällen zu kämpfen hat, gibt es nur in 37 Prozent der Betrieben Maßnahmen zur Burnout-Prävention. In puncto Bewusstseinsbildung konstatieren die Studienautoren noch jede Menge Nachholbedarf.

Österreich vor Deutschland

Länderspezifische Unterschiede identifiziert der Report bei der Prävention von Burnout. Während in Österreich 46 Prozent der Unternehmen ab 100 Mitarbeitern aktiv werden, sind es in der Schweiz nur 24 Prozent. Auch Deutschland rangiert mit 40 Prozent hinter Österreich. Je größer der Betrieb ist, desto eher werden Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter ergriffen. Die Hälfte der Unternehmen mit einer Belegschaft, die über 1000 Personen umfasst, ist bereits aktiv.

Sensibilisierung

Die am weitesten verbreitete Maßnahme ist mit 61 Prozent die Sensibilisierung durch Schulung von Führungskräften und Mitarbeitern. Als Spitzenreiter erweist sich hier Österreich mit 69 Prozent vor Deutschland (58 %) und der Schweiz (49 %). Weitere Schritte sind beispielsweise das Überdenken der Arbeitsorganisation, die Unterstützung von Teamprozessen und das Führen Anerkennungsgesprächen. Immerhin 22 Prozent wollen mit dem Kürzen des Arbeitspensums und dem Abbau von Überstunden gegensteuern.

Eine Burnout-Gefährdung der eigenen Mitarbeiter sieht rund ein Viertel der Führungskräfte, wobei 20 Prozent die Gefahr als eher hoch und vier Prozent als sehr hoch einschätzen. Der Rest ist der Überzeugung, dass das Risiko derzeit nur gering sei. (red, derStandard.at, 16.10.2013)