Wien - Wer am kommenden Samstag Zeuge eines nicht allzu häufigen astronomischen Ereignisses werden möchte, muss zum einen spät nachts aufstehen und zum anderen sehr gute Augen haben - wolkenfreie Sicht auf den Nachthimmel natürlich vorausgesetzt: Um 1:50 Uhr in der Nacht auf Samstag wird der Mond zu einem kleinen Teil vom Halbschatten der Erde "verfinstert" (anschauliche Grafiken zu dem Phänomen finden Sie hier.). Ohne technische Sehhilfe dürfte die sogenannte "partielle Halbschatten-Mondfinsternis" allerdings nach Einschätzung von Experten der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) kaum wahrnehmbar sein. Für viele sei das Ereignis "wahrscheinlich nicht wert, so lange aufzubleiben", hieß es.

Mondfinsternisse können sich prinzipiell nur bei Vollmond ereignen, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Nur bei dieser Konstellation kann der Mond in den Schatten der Erde gelangen, was man als Mondfinsternis wahrnimmt. Tritt der Mond in den Kernschatten der Erde, wird er von den direkten Sonnenstrahlen völlig abgeschirmt. Im Halbschatten erreicht immer noch ein Teil des Sonnenlichts den Mond.

Ob eine Mondfinsternis total oder partiell ist bzw. der Mond nur in den Halbschatten eintaucht hängt davon ab, wie knapp der Vollmond bei einem der beiden Schnittpunkte der Mondbahn mit der Erdbahn stattfindet. "Ist der Vollmond nahe der beiden Schnittpunkte, kommt es zu einer totalen Mondfinsternis. Der Mond wandert dabei zur Gänze durch den Kernschatten der Erde. Bei größerem Abstand des Vollmonds zu den Schnittpunkten kommt es zu einer partiellen und bei noch größerem Abstand nur zu einer Halbschattenfinsternis", so Alexander Pikhard von der WAA.

Der Ablauf im Detail

Am 19. Oktober gegen 1.20 Uhr sollte am südlichen linken Rand des Mondes zunächst eine leichte Abdunkelung zu erkennen sein. Um 1.50 Uhr ist der Mond maximal "verfinstert", gegen 2.20 Uhr ist das Schauspiel auch wieder vorbei.

Will man eine Mondfinsternis in all ihrer Pracht genießen, muss man sich wohl zwei Jahre gedulden: Erst am 28. September 2015 gibt es wieder eine totale Mondfinsternis von Österreich aus zu sehen. Schon zuvor, am 20. März 2015, steht uns eine partielle Sonnenfinsternis ins Haus: Dann wird sich die Sonnenscheibe immerhin zu fast 70 Prozent verfinstern. (APA/red, derStandard.at, 15.10.2013)