Bild nicht mehr verfügbar.

Didier Deschamps soll nicht passieren, was zuletzt Gerard Houllier 1994 passierte: Das Verpassen der WM.

Foto: EPA/KURTSIKIDZE

Bild nicht mehr verfügbar.

Eine historische Chance für Edin Dzeko und sein Bosnien-Herzegowina.

Foto: EPA/KALNINA

Wien - Vor dem letzten Spieltag der europäischen Qualifikationsspiele für die WM-Endrunde 2014 sind fünf der 13 Plätze für Brasilien vergeben. Belgien, Deutschland, Italien, die Niederlande und die Schweiz sind bereits durch. Vier weitere Tickets werden Dienstagabend vergeben, der Rest in den Playoff-Spielen der acht besten Gruppenzweiten am 15. und 19. November.

Bereits im Vorfeld der K.-o.-Spiele sorgt Frankreich für Schlagzeilen, denn der französische Fußballverband FFF will möglicherweise Protest gegen die Zusammenstellung der FIFA-Rangliste für die Playoff-Spiele einlegen. Das berichtete die Zeitung "L'Equipe" am Montag. Die Setzliste des Weltverbands für die Duelle legt vier vermeintlich stärkere Teams fest, die vier schwächere Teams zugelost bekommen - zu denen auch die Franzosen gehören sollen.

Die Franzosen werfen der FIFA Benachteiligung in den vergangenen beiden Jahren vor. Während alle anderen Mannschaften in Sechsergruppen zehn Qualifikationsspiele hatten, bestritt Frankreich in der einzigen Fünfergruppe nur acht Partien - und außerdem zwei Testländerspiele. Da es für Testpartien aber grundsätzlich weniger Bonuspunkte im FIFA-Ranking gibt, betrachtet Frankreich die Rangliste, die als einziges Kriterium für Einstufungen bei Auslosungen herangezogen wird, als ungerecht. Damit könnten sich die Franzosen mit Griechenland, Portugal, Kroatien oder Schweden um ein WM-Ticket streiten. Ein Gruppenüberblick vor dem letzten Spieltag in der europäischen WM-Qualifikation:

GRUPPE A: Belgien hat die erste WM-Teilnahme seit 2002 bereits fixiert. Zum Abschluss geht es für die Roten Teufel zu Hause gegen Wales. Auch das Rennen um Platz zwei und die damit verbundene Teilnahme am Playoff ist zugunsten der Kroaten vorzeitig entschieden. Kroatien kann sich in Schottland schon einmal für das Playoff aufwärmen.

GRUPPE B: Der bisher ungeschlagene Vizeeuropameister Italien ist durch. Um den zweiten Platz läuft ein Vierkampf zwischen Bulgarien (13), Dänemark (13), Tschechien (12) und Armenien (12). Brasilien scheint trotzdem außer Reichweite: Mit 13 Zählern sind die Bulgaren, die Tschechien empfangen, als schlechtester Gruppenzweiter aktuell aus dem WM-Rennen und müssen auf dementsprechende Resultate der Konkurrenz hoffen. Dasselbe gilt für Dänemark, Tschechien und Armenien sind fix aus dem Rennen.

GRUPPE C: In der Österreich-Gruppe tritt WM-Starter Deutschland zum Abschluss in Schweden an. Die Skandinavier sind die bisher einzige Mannschaft, die der DFB-Elf in der Qualifikation für 2014 beim 4:4 in Berlin einen Punkt abspenstig machte. Schweden steht als Playoff-Teilnehmer fest, Österreich hat vor dem Antreten auf den Färöern Platz drei so gut wie sicher.

GRUPPE D: Hier geht es wild zu. Wie Deutschland halten auch die Niederlande nach neun Spielen bei acht Siegen und einem Unentschieden, dahinter hofft mit der Türkei (16), Rumänien (16) und Ungarn (14) noch ein Trio auf Rang zwei. Zum Abschluss treten die souverän für das Großereignis qualifizierten Oranjes in der Türkei an. Die Gastgeber stehen mit den punktegleichen Rumänen im Fernkampf um Platz zwei. Bei einem wahrscheinlichen Erfolg der Rumänen zu Hause gegen Estland müssten die Türken bereits voll punkten. Ungarn (zu Hause gegen Andorra) muss auf Umfaller der Türken und Rumänen hoffen.

GRUPPE E: Die Schweiz steht als Gruppensieger fest und empfängt zum Abschluss Slowenien. Für die Gäste geht es noch um die Teilnahme am Playoff. Als Dritter liegt Slowenien einen Punkt hinter Island (16 Zähler). Die Kicker von der Insel haben eine WM bisher nur im Fernsehen miterlebt, haben aber mit Norwegen auswärts noche eine diffizile Mission zu erfüllen.

GRUPPE F: Russland hat vor der Partie in Aserbaidschan alle Trümpfe in der Hand. Mit 21 Zählern liegen die Osteuropäer drei Punkte vor Portugal. Die bereits zumindest als Playoff-Starter feststehenden Iberer dürfen im Heimspiel gegen Schlusslicht Luxemburg getrost einen Sieg einplanen.

GRUPPE G: Bosnien-Herzegowina liegt dank der klar besseren Tordifferenz (+17) an der Spitze, punktegleich mit den nicht lockerlassenden Griechen. Zum Abschluss treffen beide Mannschaften auf Außenseiter. Die Bosnier treten beim Vierten Litauen an, was zu schaffen sein kann. Griechenlands Licht in der Gesamtkrise ist das vom Steirer Rene Pauritsch betreute Schlusslicht Liechtenstein als letzter Gruppengegner.

GRUPPE H: England und die Ukraine rittern im Duell um den Fixplatz für Brasilien. Die mit einem Punkt Vorsprung an der Tabellenspitze liegenden Briten sind im Wembley-Stadion auf einen Sieg gegen Polen angewiesen. Ein Ausrutscher der Ukrainer gegen das noch punktelose San Marino darf nämlich ausgeschlossen werden.

GRUPPE I: Die ungeschlagenen Spanier dürften sich Platz eins im Heimspiel gegen Georgien endgültig sichern. Bereits ein Remis reicht dem Welt- und Europameister. Verfolger Frankreich trifft zu Hause auf Finnland. (APA/sid/red, derStandard.at, 14.10.2013)