Wien - Im Zuge des Verkaufs des Wiener Außenwerbers Epamedia im Vorjahr hat Raiffeisen eine hohe Mitgift in Form einer Eigenkapitalspritze von 77,3 Mio. Euro gezahlt, berichtet das "WirtschaftsBlatt" am Donnerstag. Die Zeitung beruft sich dabei auf den nun vorliegenden Jahresabschluss der Epamedia. Voriges Jahr wollte der Verkäufer Raiffeisen Holding NÖ-Wien zu Details des im November kommunizierten Deals keine Angaben machen, Käufer war die slowakische Medienholding JOJ Media House. Von Frühjahr 2009 bis Ende 2012 führte Ex-ORF-Generaldirektorin Monika Lindner die Epamedia.

In den Jahren 2010 und 2011 musste die Holding dem Bericht zufolge insgesamt 100 Mio. Euro zuschießen, um die hohen Verluste von Epamedia wegen des Osteuropageschäfts abzudecken. Der Käufer JOJ Media erwarb ein Unternehmen, das laut Zeitung im Vorjahr 87 Mio. Euro Verlust machte, 2011 lag der Fehlbetrag mit 90 Mio. Euro sogar noch etwas höher. Der Verlust 2012 und der Verlustvortrag von 68 Mio. Euro wurden durch den Raiffeisen-Zuschuss und die Auflösung von Kapitalrücklagen im Gesamtausmaß von 157,3 Mio. Euro ausgeglichen, so das "WirtschaftsBlatt".

Über den Berg sei die Epamedia dennoch nicht, denn die kurzfristigen Verbindlichkeiten seien deutlich höher als das Umlaufvermögen. Das neue Management rechnet dem Blatt zufolge, die Finanzierung heuer aus eigenen Quellen bedienen zu können. Bei einem zusätzlichen Bedarf hofft das Plakat- und Außenmedien-Unternehmen auf ein Einspringen des Gesellschafters. "Falls dies wider Erwarten nicht erfolgt, ist nicht auszuschließen, dass die Fortführung des Unternehmens gefährdet ist", wird aus dem Jahresabschluss zitiert. Derzeit wird ein harter Sanierungskurs gefahren. (APA, 10.10.2013)