Die Internationale Funkausstellung (
IFA
) in Berlin
soll mit einer Rekordbeteiligung von 958 Ausstellern der deutschen
Unterhaltungselektronik den erhofften Nachfrageboom bescheren. Bei
der weltweit bedeutendsten Branchenmesse (29.8-3.9.) würden neben
digitalen Neuheiten auch weltweite Trends die Kauflust anregen,
prognostizierte Rainer Hecker vom Veranstalter Gesellschaft für
Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) am Dienstag in
Berlin. "Das IFA-Jahr, da sind sich alle Experten einig, wird als das
Jahr des flachen Bildschirms in die Geschichte eingehen", bekräftigte
der Vorstandschef der Loewe AG. Alle Hersteller würden LCD- und
Plasma-Modelle sowie Projektionsgeräte vorstellen.
"Die Lust am Neuen"
Mit großen Breitbild-TV-Geräten und kompakten Lautsprecheranlagen
werde der Wunsch vieler Konsumenten nach einem richtigen Heimkino
erfüllt. Die IFA unter dem Motto "Die Lust am Neuen" biete den besten
Überblick über das internationale Angebot. Es reiche vom größten TV-
Gerät bis zur kleinsten Digitalkamera, von den allerneuesten
Spielekonsolen bis zum Handy als Fotoapparat. Wer seine CD-Sammlung
in der Jackentasche tragen möchte, kann 600 Stunden Musik auf einem
Recorder speichern. Anhand eines vernetzten Hauses werde die IFA
nicht nur Visionen zeigen, sondern "bereits marktreife Realität"
präsentieren, sagte Hecker. Die IFA ist laut Messe Berlin die
weltweit größte Ordermesse. 2001 seien Aufträge in Höhe von zwei Mrd.
Euro erteilt worden.
Innovationen und sinnvolle Weiterentwicklungen
Die Consumer-Electronic-Branche erwartet trotz eines schwachen
ersten Halbjahrs ein Plus beim Jahresumsatz von etwa einem Prozent
auf 19 Mrd. Euro. Neben der Nachfrage für den Ersatz alter Geräte
würden Innovationen und sinnvolle Weiterentwicklungen das Geschäft
antreiben, sagte Hecker. So gebe es etwa neue DVD-Spieler, mit denen
man über den PC in das Internet komme, um dort erhaltene Bilder und
Töne auf dem TV-Gerät oder der HiFi-Anlage wiederzugeben.
Wachstum gegen den Trend
Die IFA als weltweit bedeutendstem Branchenschaufenster wachse
gegen den Trend und war noch nie so international wie in diesem Jahr,
erklärte Messegeschäftsführer Christian Göke. Die Zahl der
ausländischer Aussteller sei auf 67 Prozent gestiegen nach 49 Prozent
bei der IFA 2001 mit insgesamt 915 Ausstellern. Deutlich mehr
Anbieter würden vor allem aus China, Taiwan sowie Korea und Indien
anreisen. Auf dem ausgebuchten 160.000 Quadratmeter Messegelände
finde ein "Innovationsfestival allererster Güte statt", lautet die
Ankündigung. Auf Wunsch der Industrie wurde die Messe allerdings von
neun auf sechs Tage verkürzt.(APA/dpa)