Linz - Ein neues Gerät für Patienten mit Herzrhythmusstörungen wurde jetzt von der deutschen Spezialfirma "Biotronik" mit Sitz in Berlin auf den Markt gebracht und am Montag am AKH Linz erstmals in Österreich einem Patienten eingesetzt. Der Vorteil: Das Gerät mit der Bezeichnung "Cardiac Airbag" ist medizinisch vollkommenden ausreichend und effektiv, es kostet aber nur etwa die Hälfte eines Standard-Defibrillators.

Die herkömmlichen Defibrillatoren "können" sehr viel, häufig zu viel für den jeweiligen Patienten mit Herzproblemen. Die hohe Leistungsfähigkeit dieser Geräte werde - so Robert Nitsche, der Chef von Biotronik-Österreich - nicht ausgeschöpft. Hier setze der "Cardiac Airbag" an, er sei "weniger aufwendig konzipiert, dadurch kann das Gerät deutlich günstiger produziert und wesentlich Kosten sparender angeboten werden", so Nitsche.

Der Eingriff zur Implantation des "Cardiac Airbag" ist vergleichweise einfach, der Patient kann nach wenigen Tagen das Krankenhaus bereits wieder verlassen, betont der Hersteller.

Billiger und trotzdem gut

Der Kardiologe Oberarzt Robert Hofmann vom Linzer AKH bestätigte die Bedeutung des "Cardiac Airbag" als ein "um etwa 50 Prozent billigeres Gerät". Dadurch sei man nun in der Lage, "auf kostengünstigem Weg prophylaktisch Patienten zu versorgen, die ein erhöhtes Risiko haben, an einem plötzlichen Herztod zu versterben. Mit den bisherigen Therapiekonzepten könnten wir die große Anzahl von Patienten in Österreich auf Grund finanzieller Limitierungen nicht mit einem herkömmlichen Defibrillator versorgen."

Nach jüngsten Zahlen führen lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen jährlich in Österreich bei etwa 12.000 Menschen zum plötzlichen Herztod. (APA)