Der Elfjährige (oder 13-Jährige) war auf dem Weg zu seiner Großmutter in Mazedonien, wurde allerdings von den slowenischen Grenzern wegen seines abgelaufenen Passes zurückgeschickt. Auf einer Kärntner Autobahnstation meldete er sich dann mit einer erfundenen Geschichte.
Er sei mit seinen Eltern in dem Bus unterwegs gewesen, als er bei einem Zwischenstopp in Feistritz an der Drau auf der Tauernautobahn Proviant kaufen wollte, erzählte Rushid Sonntagmorgen den Gendarmen, die seinen Fall untersuchten. Als er zurückkam, sei der Bus weggewesen. Ausweispapiere hatte er angeblich keine bei sich, an die Wohnadresse seiner Eltern konnte er sich auch nicht mehr erinnern.
Vorerst ins Kinderheim
Der Bub wurde vorerst in einem Kinderheim einquartiert, es meldeten sich allerdings keine Angehörigen bei der Exekutive. Den Betreuern fiel auch auf, dass der junge Mazedonier weder von seiner Familie sprach noch sonderlich bedrückt wirkte. In Zusammenarbeit mit der Aachener Polizei konnte schließlich ein Onkel ausfindig gemacht werden. Der erzählte allerdings eine völlig andere Version: Rushid sei nach einem Streit mit den Eltern weggelaufen und wahrscheinlich auf dem Weg zur Großmutter gewesen.
Die zuständigen Beamten der Bezirkshauptmannschaft Villach befragten den Buben erneut, und wieder kam eine neue Variante. Es habe zwar keinen Streit gegeben, aber er wollte einfach zu seiner Großmutter, weil er sich mit ihr besser verstünde, schilderte er nun. In Aachen sei er in einen Linienbus gestiegen und problemlos bis zur österreichisch-slowenischen Grenze gekommen. Dort, aber, wie schon erwähnt, sei er mit dem abgelaufenen Pass abgeblitzt. Der "Gegenbus" habe ihn zurück mitgenommen, in Feistritz sei er dann ausgestiegen.
Begleiter fuhr weiter