Athen - Die Rückkehr der Parthenon-Figuren nach Athen
als Leihgabe zu den Olympischen Spielen 2004 wäre nach Darstellung
des griechischen Kulturministers Evangelos Venizelos ein
Kulturereignis von weltweiter Bedeutung. "Wir sind bereit, alle
nötigen Verträge mit der britischen Regierung und dem britischen
Museum zu unterzeichnen", sagte der Minister am Montag im
griechischen Rundfunk. Griechenland fordert seit 20 Jahren die
Rückgabe der Marmor-Figuren.
Die fast 2.500 Jahre alten Figuren schmückten einst den
Parthenon-Tempel der Akropolis. Sie wurden zu Beginn des 19.
Jahrhunderts von Lord Elgin aus Athen nach London gebracht und sind
seitdem im Besitz des Britischen Museums. Die Londoner Zeitung
"Sunday Times" hatte berichtet, dass das Britische Museum über die
Rückkehr der Parthenon- Figuren nach Athen im kommenden Jahr
verhandele.
Kompromiss
Bisher hatte das Museum immer darauf beharrt, dass die so
genannten "Elgin Marbles" in London bleiben. Die Figuren könnten in
London besser erhalten und ausgestellt werden. Inzwischen hat
Griechenland mit dem Bau eines 40 Millionen Euro teuren Museums
eigens für die Figuren begonnen. Laut "Sunday Times" zeichnet sich
ein Kompromiss ab, wonach das neue Museum in Athen als Zweigstelle
des Britischen Museums ausgewiesen werden könnte. Die Skulpturen
blieben dann Eigentum des Britischen Museums, könnten aber als
Leihgabe in Athen ausgestellt werden. (APA)