Tribut an "Tony Soprano" von Donatas Jankauskas.

Foto: Anne Katrin Feßler

Wien - Nicht nur Sergey Skaterschikov ist auf der Viennafair passé, sondern damit auch der von ihm 2012 begründete "Art Vectors"-Fonds: Über fünf Jahre hätte man jeweils eine Million Euro in Kunstankäufe investieren wollen, in etwa 50 Prozent der bisherigen Messe-Umsätze pro Jahr. Laut neuesten Aussagen wurden lediglich 600.000 Euro des Budgets ausgeschöpft. Im Vorjahr pries Initiator Skaterschikov, den der jetzige Viennafair-Eigentümer Dmitry Aksenov als "Kurzzeit-Investor" beschreibt, im Standard: Die bei der Messe angekaufte Kunst solle viel unterwegs sein, "als eine Art weltweite Werbung für die Viennafair". Unterwegs war sie tatsächlich: etwa im Februar bei der Art Innsbruck als "The Border Collection". Derart umbenannt hielt sich die Werbewirkung in Grenzen. Im Moment ist Aksenov damit beschäftigt, die Sammlung mit ungewisser Zukunft zu erwerben. Mit der Viennafair habe das nun alles nichts mehr zu tun.

Gestern wurde die Zeitgenossenmesse mit Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa mit rund 130 teilnehmenden Galerien eröffnet. "Wir wollen es populär", so Vita Zaman, eine der beiden Viennafair-Leiterinnen, über ihr Ideal: "Eine Messe als sozialer Raum - als soziale Skulptur."

Die angestrebte Breite, nach oben zu optimierende Besucherzahlen, und neue Besuchergruppen wie Studenten, Senioren, "Kind und Kegel", erklärt Christina Steinbrecher-Pfandt auch mit der Attraktivität einer Messe für Sponsoren. Und deren Gelder ermöglichen es, neue Sammler ansprechen zu können. Das Aufbauen von Beziehungen wäre allerdings eine Fünf-Jahres-Strategie.

Zunächst also neue Besucher. Die will man etwa mit der "School of Happiness" locken. "Wir sagen: Kunst macht glücklich". Dazu müsse man Kunst nicht besitzen, schauen und reden reiche. "Sammeln ist psychologisch pathologisch", sagt Zaman. (Anne Katrin Feßler, DER STANDARD, 10.10.2013)