Profifußballer verletzen sich überdurchschnittlich häufig: Ein Fußballteam aus 25 Spielern hat pro Saison rund fünf Verletzungen zu verkraften. Am häufigsten ist der Oberschenkel betroffen. Mobile Ultraschallgeräte ermöglichen jetzt schon im Stadion eine schnelle Diagnose. Warum das Verfahren für die Sportmedizin so wichtig ist, ist eines der Themen des 37. Dreiländertreffens der Deutschen, Österreichischen, Schweizer und Europäischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM, ÖGUM, SGUM, EFSUMB).

Fußball zählt zu den Sportarten mit dem höchsten Verletzungsrisiko. Bei Verletzungen auf dem Rasen, ist schnelles Handeln angesagt: Sportmediziner müssen vor Ort rasch feststellen, wo genau die Verletzung lokalisiert ist und ob Bänder, Sehnen oder sogar Knochen betroffen sind. 

Abgrenzung "minor" zu "major"

Besonders oft sind Fußballer mit Verletzungen der Muskulatur konfrontiert. "90 Prozent aller Muskelverletzungen im Fußball betreffen die vier großen Muskelgruppen Hamstring, Adduktoren, Quadriceps, Gastrocnemicus", erklärt Andrea Klauser, Radiologin an der Medizinischen Universität in Innsbruck. Die Hamstring-Verletzung auf der Rückseite des Oberschenkels ist die häufigste im Profifußball. "Bei Muskelverletzungen ist die Sonografie für die schnelle Abgrenzung zwischen 'Minor'- und 'Majorverletzung' unverzichtbar", erklärt Klauser. Eine Verletzung gilt als "minor", wenn die Ausfallzeit des Spielers weniger als eine Woche beträgt. Dauert sie länger als einen Monat, wird als "major" eingestuft.

Der Einsatz tragbarer Ultraschall-Systeme gewinnt auch bei anderen Sportarten immer mehr an Bedeutung. Unter anderem kommt das bildgebende Verfahren bei Radrennen oder Lauf-Wettkämpfen zur ersten Notfalldiagnostik zum Einsatz. "Vorteile tragbarer Ultraschallgeräte sind ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten, ihre Mobilität sowie ihre immer kompaktere Größe: Sie sind neuerdings kaum größer als ein Tablet-PC", sagt DLT-Kongresspräsident Andreas Schuler, Ärztlicher Direktor und Leiter der Medizinischen Klinik an der Helfenstein Klinik Geislingen. So können Sportler schon während des Rennens zügig untersucht und bei Bedarf vor Ort umgehend sporttherapeutisch behandelt werden, ohne dass der Sportler in eine Praxis oder ein Krankenhaus transportiert werden muss. (red, derStandard.at, 9.10.2013)