Auch die Menschen in Entwicklungsländern müssen sich den Zugang zum Internet leisten können. Das fordert die am Montag in Nigeria gestartete Allianz "Bezahlbares Internet", die unter anderen auch von den großen US-Internetfirmen Google, Microsoft und Yahoo unterstützt wird.

Zugang

Die Allianz will sich für einen "offenen, wettbewerbsstarken und innovativen Breitbandmarkt" vor allem in Afrika einsetzen, wo nur jeder 16. Bewohner Zugang zum weltweiten Netz hat. Mitglieder der Allianz sind britische und US-Entwicklungshilfeorganisationen, aber auch das soziale Netzwerk Facebook und der britische Physiker Tim Berners-Lee, der als Vater des Internet gilt.

"Es gibt einfach keinen guten Grund, warum die digitale Kluft noch länger bestehen sollte", sagte Berners-Lee in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Die benötigte Infrastruktur und die Technologie seien nicht das Problem. "Das Hindernis ist eine Politik, die den Wettbewerb behindert, und Gesetze und Vorschriften, die den Zugang unerschwinglich machen." Die Allianz Bezahlbares Internet wolle diese Hindernisse beiseite räumen.

Fallbeispiel

Die Chefin der Initiative, Sonia Jorge, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die äthiopische Telekommunikationspolitik sei ein typisches Beispiel dafür, "wie es nicht laufen soll". Der staatliche Anbieter Ethio Telecom sei in dem Land der einzige Anbieter für Breitbandanschlüsse, und die Kosten für einen Anschluss seien - in Relation zum monatlichen Durchschnittseinkommen - die höchsten der Welt. 2011 gab es demnach 27.000 Breitbandanschlüsse im Land - bei einer Bevölkerung von 90 Millionen Menschen.

Ziel der Allianz ist es, in Afrika die Kosten für einen Breitbandanschluss auf fünf Prozent des monatlichen Durchschnittseinkommens weltweit zu senken. In Industrieländern geben die Menschen den Angaben zufolge 1,7 Prozent ihres Monatseinkommens für den Internetanschluss aus - in Entwicklungsländern sind es durchschnittlich 30 Prozent. (APA, 08.10.13)