Mombasa - In der kenianischen Hafenstadt Mombasa sind ein radikaler islamischer Prediger und drei weitere Menschen erschossen worden. Das Auto, in dem Scheich Ibrahim Ismail und insgesamt vier weitere Menschen saßen, wurde bei dem Angriff durch Unbekannte am Donnerstagabend von Kugeln durchlöchert, berichtete ein AFP-Reporter. Nach Bekanntwerden der Tat wurde am Freitag bei Ausschreitungen in Mombasa eine Kirche angezündet.

Laut Polizei wurden bei dem Angriff Ismail und drei weitere Menschen getötet. Der fünfte Insasse des Autos überlebte demnach.

Ismails Tod löste in Mombasa wütende Proteste aus. Dabei wurde eine Kirche in Brand gesteckt. "Sie haben die Kirche der Heilsarmee angezündet und wir versuchen jetzt, sie mit Tränengas zurück zu drängen", sagte ein Polizist. Die Ausschreitungen begannen nach den Freitagsgebeten in den Moscheen. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass ein Demonstrant durch Schüsse verletzt worden sei.

Der radikale Prediger Ismail galt als Nachfolger von Abud Rogo Mohammed an der Musa-Moschee, der im August 2012 unter ähnlichen Umständen getötet worden war. Die damalige Tat führte zu tagelangen Unruhen mit mehreren Toten. Demonstranten warfen den Sicherheitskräften vor, hinter dem Mordanschlag auf Rogo zu stehen.

Dem Prediger wurden Verbindungen zur Shabaab-Miliz in Somalia nachgesagt. Er soll in seiner Moschee für die radikalislamische Bewegung Kämpfer rekrutiert und Spenden gesammelt haben. Rogo stand daher auf einer Sanktionsliste der UNO und der USA.

Die Shabaab-Miliz ist zunehmend auch in Kenia aktiv. Im September hatte sie sich zu dem Angriff auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Nairobi bekannt, bei dem mindestens 67 Menschen getötet worden waren. Die Miliz wollte damit einen Abzug der kenianischen Truppen aus Somalia erzwingen. Nachdem Sicherheitskräfte das Einkaufszentrum unter Kontrolle gebracht hatten, drohte die Bewegung mit weiteren Anschlägen in Kenia. (APA, 4.10.2013)