"Thusnelda war eine Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und die Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius", weiß Wikipedia. Und: Im Laufe der Jahrtausende wurde "Tussi" zum abwertenden Begriff für eine oberflächliche, nervende Modepuppe.

Josef Ackerl, dem nach eigener Angabe manchmal "die Hand auf der Tastatur auskommt" hat Kathrin Nachbaur, die Generalhauptbevollmächtigte von Frank Stronach, als "Tussi" bezeichnet. Das war unhöflich und wohl auch unrichtig. Die 34-jährige Frau Nachbaur, die seit ihrem 20. Lebensjahr für Frank, mit Frank und durch Frank wirkt, ist kontrolliert, beherrscht und mit Sicherheit kein oberflächlicher Modeschmuck von Frank.

Schon deshalb nicht, weil sie als Terminatrix links und rechts die gerade eben erst angeheuerten Provinzstatthalter des "Teams Stronach" köpft. Jeder Versuch, ihren weltanschaulichen Hintergrund näher zu erforschen, stößt allerdings auf ihr freundlich-undurchdringliches Teflon. Es gibt einige Hinweise, dass sie tief drinnen eine stille Nationalkonservative ist. Von ihrem Vater, einem pensionierten Juristen der steirischen Wirtschaftskammer und Stronach-Funktionär, dürfte Stronachs Meinung zum Euro stammen.

Schwer einzuschätzen, ob Nachbaur eine Anti-Euro-Partei anführen könnte, wenn Frank einmal ganz die Lust verloren hat. Im Moment ist sie das Stahlkorsett für den Haufen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 4.10.2013)