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Atheisten greifen fünfmal häufiger zu Ecstasy als Religiöse - das zeigt eine Schweizer Studie mit fast 5.400 stellungspflichtigen jungen Männern.

Foto: reuters

Unter jungen Schweizer Männern, die sich als gottesgläubig bezeichnen, gibt es weniger Raucher, Kiffer und Ecstasy-Konsumenten als unter gleichaltrigen Atheisten und Agnostikern. Der Glaube ist also ein Faktor, der vor Suchtverhalten schützt - zu diesem Schluss gelangt eine Studie des Universitätsspitals Lausanne.

Mehr als 5.000 junge Männer befragt

Die Forscher haben 5.387 knapp 20-jährige Männer zum Zeitpunkt ihrer Stellung befragt. Aufgrund der Antworten bildeten sie fünf Gruppen. Die "Religiösen" glauben an Gott und besuchen den Gottesdienst, die "Spirituellen" glauben an eine höhere Macht, praktizieren aber keine Religion, die "Unsicheren" wissen nicht, was sie von Gott halten sollen, die "Agnostischen" gehen davon aus, dass niemand wissen kann, ob es einen Gott gibt, und die "Atheisten" glauben nicht an Gott.

Unter den 543 religiösen jungen Männern rauchen 30 Prozent täglich Zigaretten, 20 Prozent kiffen mehr als einmal pro Woche, und weniger als ein Prozent hat im vergangenen Jahr Ecstasy oder Kokain konsumiert. Unter den 1.650 atheistischen jungen Männern rauchen hingegen 51 Prozent täglich, 36 Prozent kiffen mehr als einmal in der Woche, und sechs beziehungsweise fünf Prozent haben im letzten Jahr Ecstasy oder Kokain zu sich genommen. Die drei zwischen den Extrempositionen stehenden Gruppen liegen nicht nur mit ihren religiösen Anschauungen, sondern auch mit ihrem Suchtmittelkonsum in der Mitte.

Religion als Schutzfaktor?

Den Forschern zufolge zeigen diese Zahlen, dass es sich bei der Erforschung des Suchtverhaltens lohnt, nicht nur Risiko-, sondern auch Schutzfaktoren zu bestimmen. Ob die Unterschiede zwischen den Gruppen mit moralischen Vorstellungen der Betreffenden oder der sozialen Kontrolle des Umfelds zu tun haben, bleibt allerdings offen. (red, derStandard.at, 3.10.2013)