Georg hat sich nun schon seit Tagen auf den Aufbruch vorbereitet, die Ausrüstung gepackt, Essen, Gas. Alles ist genau rationiert, an alle Eventualitäten gedacht. Seine Anspannung ist zu spüren, trotz seiner doch schon großen Erfahrung. Die Konzentration und Anspannung ist gut, man ist mit dem ganzen Kopf dabei, bereitet sich geistig auf den Tag X vor. Eine gute Einrichtung der Natur, denn so hat man seinen persönlichen Fokus dort, wo man ihn wirklich braucht.

Die Zelte für die Lagerkette wurden schon letzte Woche errichtet bzw. deponiert und so braucht er wirklich nur seine persönliche Ausrüstung, welche auch noch schwer und voluminös genug ist, um sie von Lager zu Lager zu tragen.

Wir haben ihn mit den besten Wünschen und Gedanken hier verabschiedet. Mit Funk stehen wir mit ihm in Verbindung, werden ihn immer wieder mit aktuellen Wetternews und natürlich auch Motivationen versorgen! 

Heute steigt Georg von Lager 2 ins Lager 3 auf. Er ist gegen 8 Uhr in Lager 2 gestartet. Zuerst rauf auf den Nordsattel und von dort den langen Nordosthang in Richtung Eisrampe, die steil empor zum Lager 3 auf 7.450 Meter führt.

Wir verfolgen seinen Aufstieg per Funk und Fernglas. Es meldet sich ca. alle zwei Stunden. Somit sind wir am Laufenden darüber, wo er sich genau befindet und wie es ihm geht. Es geht ihm gut und er ist ziemlich motiviert.

Hier am Manaslu ist für morgen wieder großer Gipfeltag ausgerufen! Es gehen derzeit an die 40 bis 45 Leute vor ihm den Berg hinauf: kommerzielle Expeditionen und Sherpas (Hochträger). Georg startet jeweils nach den Gruppen und hat daher eine gut ausgetretene Spur, um auf diesen Etappen Kräfte zu sparen.

Es werden, wie bei unserem Gipfelgang am 25. September, an die 40 Bergsteiger in Richtung Gipfel gehen. Georg hat einen großen Tross dem er sich anschließen kann, was ist für ihn als Einzelgänger von Vorteil ist.

Wir drücken die Daumen und sind live dabei!

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Der Großteil unseres Teams sitzt im Basislager, halb im Nebel, mal schneit oder nieselt es, mal kommt die Sonne durch und heizt kräftig ein. Wir nutzen die Zeit, um ein wenig die letzten Tage unseres Gipfelganges zu realisieren und noch einmal im Kopf durchzugehen.

Trotzdem wollen wir hier und heute schon all jenen danken, die uns bei unserem Erreichen des Zieles unterstützt haben. In erster Linie sind dies unsere Familien, die uns immer wieder ziehen lassen und uns erlauben, unsere Bergträume zu erleben. Sie sind es, die uns immer wieder für viele Tage und Wochen los lassen. Ein großes Danke dafür!

Auch die vielen Unterstützer und Gönner, die uns immer wieder unter die Arme greifen möchten wir hier erwähnen. Mc Kinley hat uns ganz besonders Unterstützt mit viel Material, ohne dem wir hier nicht oder nur mangelhaft unterwegs gewesen wären. Danke dafür!

Aber auch die vielen anderen Gönner und Unterstützer sind "Goldes Wert" - ohne euch wäre dieses Unternehmen für uns kaum zu schaffen! (Georg Schantl, derStandard.at, 01.10.2013)