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Wien - Die Zahl der Arbeitslosen ist im September weiter gestiegen - bei insgesamt leicht steigender Beschäftigung. 335.661 Personen (nach 320.337 Personen im Juli) waren demnach im vergangenen Monat in Österreich auf Jobsuche. Das bedeutet einen Zuwachs von 13,8 Prozent gegenüber dem September des Vorjahrs. Demnach waren 261.259 Personen und damit 14,1 Prozent mehr als arbeitslos vorgemerkt, 74.402 befanden sich in Schulungen (plus 12,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag damit nach nationaler Definition bei 6,9 Prozent, ein Anstieg um 0,8 Prozentpunkte gegenüber dem September des Vorjahrs.

Im Bundesländervergleich wies Vorarlberg den geringsten Zuwachs auf (plus 9,4 Prozent). Spitzenreiter beim Anstieg der Jobsuchenden war das Industrieland Oberösterreich mit plus 19,3 Prozent. Den größten Anstieg bei den Schulungsteilnehmern gab es in Wien (plus 20,7 Prozent).

Ältere am stärksten betroffen

Am stärksten stieg die Arbeitslosigkeit mit 24,9 Prozent bei den Älteren, knapp gefolgt von einem Plus um 24,3 Prozent bei behinderten Menschen und plus 22 Prozent bei Ausländern. Den geringsten Anstieg gab es mit 7,1 Prozent in der Gruppe der Jugendlichen. Mit einer Quote von 8,6 Prozent liegt Österreich bei der Jugendarbeitslosigkeit nach Deutschland weiterhin an zweitbester Position (im Durchschnitt beträgt die Quote 23,4 Prozent). Durchschnittlich waren Arbeitslose 98 Tage ohne Job, das war ein Tag mehr als im September des Vorjahrs. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten stieg um 0,4 Prozent auf 3.522.000.

Lage bleibt angespannt

"Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt wie vorauszusehen auch im September angespannt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beginnen sich aber zu stabilisieren, was sich ab kommendem Jahr auch positiv auf dem Arbeitsmarkt auswirken wird", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Dienstag.

Überdurchschnittlich stieg die Arbeitslosigkeit mit 20,2 Prozent in der Baubranche. Auch in der teils stark exportorientierten Warenproduktion macht sich die internationale Wirtschaftsflaute deutlich bemerkbar: Die Zahl der vorgemerkten Personen aus dem produzierenden Gewerbe und der Industrie lag Ende September um 15,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Gemeinsam mit der Arbeitskräfteüberlassung (+10,2 Prozent) ergeben sich aus diesen drei Branchen beinahe 30 Prozent des Gesamtanstiegs der Arbeitslosigkeit.

Zweitbeste Position bei Jugendarbeitslosigkeit

Positiv ist laut Minister Hundstorfer, dass sich Ende September auch ein Zuwachs bei der Zahl der Arbeitsplätze ergab. Mit 3.522.000 bleibe das Beschäftigungsniveau auf Rekordhöhe, so der Minister. Allerdings: Die offenen Stellen werden weniger. 28.670 wurden im September gemeldet, ein Rückgang um 9,3 Prozent im Jahresvergleich. Zurück gingen auch die offenen Lehrstellen, hier wurde ein Minus von 4,7 Prozent auf 4.911 verzeichnet.

Mini-Erholung in der Eurozone

Die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone ist im August zum dritten Mal in Folge leicht gesunken. 19,178 Millionen Männer und Frauen hatten keinen Job, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Das waren etwa 5000 weniger als im Vormonat, aber knapp 900.000 mehr als vor einem Jahr. Im Juni war die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit zwei Jahren etwas zurückgegangen. Die um jahreszeitliche Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote verharrte im August auf dem Juli-Wert von 12,0 Prozent. Im Juni hatte es - nach revidierten Daten - noch einen Rekordstand von 12,1 Prozent gegeben.

Die Konjunktur im Währungsgebiet kämpft sich derzeit mühsam aus der Rezession heraus. Die Wirtschaft in den 17 Euro-Ländern war zwischen April und Juni erstmals nach eineinhalb Jahren wieder gewachsen. Grund dafür waren vor allem Impulse aus Deutschland und Frankreich. In Italien, Spanien und den Niederlanden schrumpfte die Wirtschaft dagegen nach wie vor, wenn auch langsamer. (APA/Reuters/red, derStandard.at, 1.10.2013)