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Valentino Rossi hat es gerade noch derrannt, stellte sich am Sonntag nach einem packenden Rennen noch zu Jorge Lorenzo und einem weltmeisterlichen Marc Marquez aufs Stockerl.

Foto: Reuters

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Vale ist besonders dafür bekannt, dass er zwischen den Trainingsläufen, wenn er nicht am Bock sitzt, auch gern einmal am Bock sitzt. Nicht auf einer Supersport, nicht auf einer Rennmaschine, sondern auf einem Roller.

Foto: AP

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Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der Roller ist wendig, einfach zu fahren, ein bisserl stylish - ja, und Yamaha zahlt ihm vermutlich nicht nur den Scooter, sondern redet dem Valentino auch noch gut zu, dass er damit fährt. Duelle in der Boxengasse mit anderen Fahrern, die mit ihren Rollern seinen Weg kreuzen, bleiben natürlich nicht aus.

Foto: AP

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Damit sind die Moto-GP-Fahrer zu Vorbildern geworden. Sogar in einer Pimperl-Rennserie wie der Drift-Challenge Austria fahren einzelne Teammitglieder mit dem Roller durch die Boxengasse. Sie sind halt schon verdammt praktisch. Wendig, verfügen über Stauraum, und man muss sich nicht verrenken, wenn man aufsteigen will.

Foto: AP

Es zählt also nicht mehr nur der Lifestyle, wie ihn Vespa nutzt, um ihre Scooter an den Mann und vor allem auch an die Frau zu bringen. Bloß, Eskapaden dürfen sich nur die Schönen-Schicken erlauben. Roller, die man sich kauft, weil sie praktisch sind, müssen fahren, fahren, fahren. Ohne großen Wartungsaufwand und ohne hohen Spritverbrauch.

Foto: Honda

Das dürfte auch ein Grund sein, warum sich die LML-Roller bei uns nicht allzu gut verkaufen. Beim Testroller, im Frühsommer, ist es ein Wunder, dass ich ihn nicht in den nächsten Graben getreten, sondern brav wieder nach Hause geschoben habe.

Um vor dem Schanigarten eines Lokals den Vespa-Nachbau zu fotografieren, ritt ich aus. Noch am Weg dorthin ist der Zweitakter verreckt und wollte nur mehr für maximal drei Sekunden anspringen. Hinterlässt halt einen ganz miesen Nachgeschmack, wenn du dich, auf dicke Hose machend, mit dem Knatterblech in der ersten Reihe einparkst und dann eine Viertelstunde den Kasperl runterreißt, bevor du mit hochrotem Kopf den Bock doch heimschiebst.

Foto: Guido Gluschitsch

Da hätten mich die Postler, die jetzt drei Elektro-Scooter testen, ganz locker abgehängt. Auch wenn der österreichische iO-Scooter King-Kong gerade einmal 72 km/h schnell fährt.  Rein elektrisch. „Wir loten jetzt in der Praxis aus, was die King-Kong kann", sagt Alexander Casapiccola, Fuhrparkleiter der Österreichischen Post AG. „Ich kann mir vorstellen, dass sie die fossilbetriebenen Mopeds, aber auch Motorräder mit 125 und 250 Kubikzentimeter für hügeligere Gegenden ablösen." Die Postler-Test-Mopetten sind noch Prototypen, erklärt iO-Scooter, hat aber nicht nur alle technischen Daten, sondern auch schon den Preis dafür bei der Hand.

Foto: iO Scooter

Maximale Reichweite: 140 Kilometer – bei Sonnenschein, 20 Grad und Rückenwind. Voll beladen, mit 180 Kilogramm am Packlträger, schafft er immer noch die Hälfte. Angetrieben wird er von einem 9600 Watt-Radnabenmotor. Bremsenergie wird über ein Rekuperationssystem zurückgewonnen. Neben einem Vorwärts- gibt es auch einen  Rückwärtsgang, der beim vollgepackelten Moped rangieren hilft. Aufgeladen ist der King-Kong in vier Stunden. Aber jetzt kommt's: der Preis liegt bei 8.890 Euro.

Foto: iO Scooter

Na bumm, gell? Um die Kohle kriegt man schon drei neue Honda SH Mode 125 - und selbst dann bleibt einem noch 820 Euro für Sprit über. Das aber nur, solange Honda seinen neuen Kleinen zum Aktionspreis von 2.690 Euro anbietet - also bis zum Jahresende. Nächstes Jahr gilt dann der Listenpreis von 3.319 Euro.

Foto: Honda

2001 kam der erste SH125 auf den Markt, der Einspritzmotor im SH125i folgte 2005. Die SH-Scooter haben sich mit ihren 16-Zöllern einen Namen gemacht. Zusammen mit dem großherzigen Zwilling SH150 hat Honda in Europa mehr als eine Million Roller verkauft. Sie waren nie besonders schön, aber immer so einfach zu fahren wie ein Kinderradl - dazu günstig und robust.

Foto: Honda

Jetzt entwickelte Honda den SH125i neu, spendiert ihm eine Stopp-Start-Automatik, einen neuen Gitterrohrrahmen und vergrößert den Stauraum unter der Sitzbank. Mehr als einen Integralhelm bringt man aber trotzdem nicht unter. ABS ist sowieso serienmäßig.

Foto: Honda

Mit Eleganz und endloser Schönheit wird man aber halt wieder nicht auffallen. Obwohl, in schwarz geht er ja noch. Um einen Scooter in "Fabulous Pink" zu fahren, braucht man ein sehr gesundes Selbstbewusstsein. Mit einem Moto-GP-Fahrer wird man damit leider nicht verwechselt - mit einem Postler aber auch nicht. Dafür braucht man ihn nie schieben. Denn Honda-Rollern sagen manche ja nach, dass sie sogar noch ohne Sprit ein paar Kilometer weit fahren, weil sie sich genieren taten, wenn sie Probleme machten. (Guido Gluschitsch, derStandard.at, 30.9.2013)

Foto: Honda

Honda SH Mode 125

Motor: 1 Zylinder-4-Takt-Motor, 2 Ventile/Zylinder
Hubraum: 125ccm
Leistung: 8,4 kW (11,3PS) bei 8.500 U/min
Drehmoment: 12 Nm bei 5.00 U/min
Kraftübertragung: Riemen
Radaufhängung vorne: Teleskopgabel
Radaufhängung hi.: Unit Swing
Bremse vo.: Scheibenbremse, Ø 220 mm
Bremse hi.: Trommelbremse, Ø 130 mm
Reifen vorne: 80/90-16M/C
Reifen hinten: 100/90-14M/C
Gewicht vollgetankt: 116 kg
Sitzhöhe: 765 mm
Preis: ab 3.319 Euro (Aktion bis 31.12.2013: 2.690)

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Honda

Foto: Honda