Khartum - Die Proteste gegen den sudanesischen Machthaber Omar al-Bashir nehmen kein Ende. Mit "Freiheit, Freiheit"-Rufen forderten rund tausend Demonstranten am Sonntagabend in der sudanesischen Hauptstadt Khartum erneut seinen Sturz. Zuvor hatte eine Trauerfeier für den am Freitag bei den Protesten erschossenen 28-jährigen Apotheker Salah Mudathir stattgefunden. Öl-

Mit ihren Parolen gegen die Regierung nahmen die Demonstranten eine Forderung der Proteste während des Arabischen Frühlings 2011 auf, die zum Sturz der langjährigen Machthaber Zine El Abidine Ben Ali in Tunesien, Hosni Mubarak in Ägypten und Muammar al-Gaddafi in Libyen geführt hatten. Ausgelöst wurden die Proteste im Sudan vor einer Woche durch die Streichung der Subventionen für Benzin und Diesel, was nahezu zur Verdopplung der Kraftstoffpreise führte.

Informationsminister Ahmed Bilal Osman lehnte am Sonntag die Wiedereinsetzung der Subventionen ab. Bei den Demonstrationen, die sich auch allgemein gegen die autoritäre Herrschaft Bashirs richten, wurden nach Regierungsangaben bisher 33 Menschen getötet. Menschenrechtsaktivisten sprechen aber von mindestens 50 Toten alleine am Dienstag und Mittwoch. Das Innenministerium kündigte an, den bisher 600 Festgenommenen werde "wegen Vandalismus" der Prozess gemacht. (APA, 30.9.2013)