Das Ergebnis ist eine Niederlage: Mit nur rund sechs Prozent zieht das Team Stronach in den Nationalrat ein. Frank Stronach selbst hatte noch von bis zu dreißig Prozent fantasiert. Nun ist das Einzige, das ihm gelungen ist, die demokratische Legitimierung seiner Partei. Mit viel Geld und wenig Inhalten lässt sich eben kein Wahlsieg erzielen. Stronach ist es nicht gelungen, die Protestwähler, die von der FPÖ zum Team Stronach gewandert waren, zu halten. Sie kehrten zu Blau zurück - wenn auch nicht so zahlreich, was ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schlussendlich verhinderte.

Das Verbreiten wirrer Botschaften bei diversen Presse- und Fernsehauftritten hat potenzielle Wähler verschreckt. Glaubwürdige Themen wurden nicht gesetzt. Damit ist das Team Stronach ohne konkrete Werte ins Parlament gekommen. Es wird nicht darin bleiben, wenn es nicht beweisen kann, dass es neben Millionenspenden auch Inhalte bietet.

Als Protestpartei Stimmen zu generieren ist etwas anderes, als fünf Jahre lang nachhaltige Politik zu machen. Von Stronachs Mandataren, die zu einem Gutteil aus Ex-BZÖ-FPÖ-Abgeordneten bestehen, sind keine neuen Themen zu erwarten. Also liegt es am Spitzenkandidaten: Will Stronach wiedergewählt werden, muss er Unterschiede aufzeigen und Sacharbeit leisten - das stete "Werte"-Mantra hat nicht einmal einen Wahlkampf lang gehalten. (Saskia Jungnikl, DER STANDARD, 30.9.2013)