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Faymann und Spindelegger bei Thurnher im ORF.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Nein, es waren nicht zu viele TV-Konfrontationen. Oder nur ein bisschen zu viele. Die hohen Quoten beweisen es. Strache - Spindelegger und Strache - Faymann hatten rund 840.000 Zuseher, Strache gegen Stronach 775.000, Faymann gegen Glawischnig 750.000, Faymann - Spindelegger immerhin noch 700.000. Es war auch meist nicht fad, weder im ORF noch beim etwas kecker moderierten Puls 4.

Natürlich war es fast eine reine Personalityshow. Keine fundierte Debatte über die Zukunft Österreichs und deren Gestaltung. Sondern die zweitbeste Lösung - eine Studie über das Verhalten der relevanten Politiker in einer stressbetonten Wettbewerbssituation. Wer hat einen guten Schmäh, wer sieht wie aus, wer behält die Nerven, wer gibt dem Affen Zucker. Die Österreicher haben so was eh lieber.

So gab Faymann den verlässlichen, etwas fantasielosen Betriebsleiter, Stronach den schon etwas konfusen, dafür aber umso rechthaberischeren Seniorchef; Bucher den gutmütig-harmlosen Unauffälligen; Spindelegger den innerlich unsicheren Ehrgeizling; Glawischnig die zu neuem Selbstbewusstsein erwachte junge Mitarbeiterin; und Strache den Betriebsquerulanten.

Auf dieser, der sozusagen augenscheinlichen Ebene war es recht instruktiv. Die Diskutanten wollten wohl auch gar nicht tiefgründiger sein. "What you see is what you get", wie die Amis sagen. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 28./29.9.2013)