Frei nach dem Motto "Auffallen um jeden Preis" nutzten Staatschefs in der Vergangenheit die Anwesenheit der internationalen Gemeinschaft bei der UNO-Vollversammlung für ihre Inszenierung

Venezuelas verstorbener Ex-Präsident Hugo Chávez war es, der im Jahr 2006 den damaligen US-Präsidenten George W. Bush mit folgenden, wenig schmeichelhaften Worten dem UNO-Publikum beschrieb: "Der Teufel war gestern hier. Es riecht noch nach Schwefel."

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Chávez konnte aber auch anders. Hier spielt er Luftgitarre und singt der Vollversammlung eine Zeile aus dem Lied "Cita con Angeles" Silvio Rodríguez vor: "Lasst uns ein bisschen besser und weniger egoistisch sein".

Inalo1989

Rückbesinnung durch Aliens: Ronald Reagan bringt in seiner UN-Rede 1987 die Bedrohung durch außerirdisches Leben ins Spiel. Gäbe es sie,wäre die Menschheit wahrscheinlich friedlicher.

kingerz

Muammar Gaddafis erste und einzige Rede vor der Vollversammlung im Jahr 2009 sollte ebenfalls in die Geschichte eingehen. In eineinhalb Stunden bezeichnete er den Sicherheitsrat als "Terrorrat", warf die UN-Charta von sich und forderte von Europa sieben Billionen Dollar, um Afrika für die Kolonisierung zu entschädigen. Ansonsten wäre eine Massenimmigration unausweichlich.

roo7oman

Nikita Chruschtschow erlangte mit seinem zornigen Auftritt im Jahr 1960 einige Berühmtheit. Der sowjetische Staatschef soll während seiner Rede kurzerhand seinen Schuh ausgezogen haben und damit auf das Rednerpult geschlagen haben. Grund für seine Wut: Die philippinische Delegation hatte zuvor gesagt, dass die Sowjetunion den Menschen in Osteuropa ihre politischen und bürgerlichen Rechte geraubt habe. Um die emotionale Situation ranken sich einige Mythen, die bis heute nicht eindeutig verifiziert oder falsifiziert werden konnten, da kein Video davon existiert.

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Weltrekordhalter Krishna Menon hielt es 1957 über acht Stunden am UNO-Podium aus. Der Politiker verteidigte Indiens Haltung im Kaschmir-Konflikt.

The Book Archive

Irans Ex-Präsident Ahmadinejad schaffte es über die Jahre immer wieder, dass sich der Saal während seiner Reden zügig leerte. Die Zutaten hierfür stammten aus allerlei Weltverschwörungstheorien sowie antisemitischen Ressentiments. (tee, derStandard.at, 26.9.2013)

moordenaar80