Der 5er BMW Gran Turismo mag Anlass zu hitzigen Designdebatten geben, im Grunde muss man aber sagen, dass diese Limousine sehr komfortabel ist - alles andere ist nachrangig, aber auch nicht schlecht

Die Kollegen vom schnellen, deutschen Automagazin bemängelten, dass man mit dem 5er GT ähnlich schwer einparken könne wie mit einer Boeing 747. Das mit der Boeing haben wir noch nicht ausprobiert, aber einparken war trotz der tatsächlich erschwerten Hintenhinaussicht kein Problem, weil Rückfahrkamera. Eigentlich Rundumkamera, das ist schon sehr praktisch beim Einparken. Und wir Österreicher, speziell wir Wiener, können einparken. Gut, über die Mödlinger und Kärntner kann man streiten.

Foto: Christian Fischer

Über das Design des Gran Turismo kann man auch streiten – und viele tun das. Der Hersteller lobt die elegante, sportliche Linie, manche Kunden und erst recht die BMW-Gegner rümpften die Nase: ein allzu massiger Hintern, eher plump denn elegant.

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Die Bezeichnung Gran Turismo ist bei einer viertürigen Schräghecklimousine, die gerne auch mit einem Dieselmotor daherkommt, schon gewagt. Wenn man diesen 5er aus Bayern mit klassischen GTs aus Italien oder England vergleicht, nun ja, in aller Freundschaft könnte man sagen, es fehlen ihm die Luftigkeit und die Leichtigkeit.

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Die plumpe Protzigkeit hat aber auch Vorteile: Platz und Komfort. Die Passagiere finden von beidem ausreichend im Wagen, auch hinten sitzt man fein, so ließen sich auch zu viert lange Strecken bei anhaltend anregender Unterhaltung absolvieren. Zum Komfort trägt die Größe entscheidend bei: Satte fünf Meter ist der Wagen lang, der lange Radstand von mehr als drei Metern trägt zur entspannten Straßenlage bei.

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Unser Testwagen war mit dem kleineren Sechszylinder-Diesel ausgerüstet, also 258 PS. Trotz der unbestreitbaren Masse des Wagens fühlt man sich nicht untermotorisiert, wobei sich die 313 PS aus dem stärkeren Dieselaggregat auch ganz interessant anhören.

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Aber wir sind genügsam, haben auch ein Auge auf den Spritverbrauch, und der ist durchaus vertretbar: Wir blieben deutlich unter zehn Litern, das zählt schon. Das automatische Achtganggetriebe ist in diesem Zusammenhang eine Freude, die so selbstverständlich daherkommt, dass man sie erst wirklich schätzen kann, wenn man ihrer nicht mehr habhaft ist. (Michael Völker, DER STANDARD, 20.9.2013)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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