In einer ihrer Wahlkampf-Anzeige malt die FPÖ ein düsteres Bild der aktuellen Situation von Facharbeitern. Im Jahr 1970 konnten diese nämlich ihr Haus abbezahlen, sich ein Auto leisten, und die "Frau musste nicht arbeiten", erzählt die FPÖ. 2013 ist alles anders: Das "Auto frisst ein Loch in die Haushaltskasse". Und die Freiheitlichen fordern Ihre Leserinnen und Leser auf: "Vergleichen Sie selbst."

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Zugegeben, ein Auto zu besitzen ist eine teure Angelegenheit. Nicht nur in der Anschaffung, auch im Betrieb. Und an der Tankstelle mag die Teuerung, die es auch in anderen Bereichen gibt, offensichtlicher sein als anderswo.

Ein Opel Kadett Aero aus dem Jahr 1976.
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Beim Auto stellt sich jedoch die Frage: Wenn es 1970 so einfach war, ein Auto zu besitzen, warum gab es damals so viel weniger Autos als heute? Immerhin suggeriert die Behauptung "hatte Auto", dass es 1970 für Arbeiter einfacher war, über ein Auto zu verfügen.

Betrachtet man die Zahlen der Statistik Austria über den Autobestand seit 1970, so hat sich dieser mehr als verdreifacht. 1.196.584 Personenkraftwagen waren im Jahr 1970 angemeldet, 1980 wurden schon eine Million mehr gezählt. (Natürlich lebten 1970 auch weniger Menschen in Österreich, bei der Volkszählung 1971 waren es 7.491.526.) Im August 2013 gab es übrigens einen Fahrzeugbestand von 4.634.409 Pkws.

(red, derStandard.at, 24.9.2013)