Ljubljana – Gegen den Vorstandschef der slowenischen Großbank Nova Ljubljanska banka (NLB), Janko Medja, ermittelt die Polizei wegen Insiderhandels. Die Behörden sollen Geschäfte aus Medjas Zeit als Vorstandsmitglied bei der slowenischen Unicredit-Tochter unter die Lupe genommen haben, wobei es sich um Aktien der Handelskette Mercator handeln soll.

Die Polizei nannte keine Namen, bestätigte aber Ermittlungen. Am Freitag habe es sieben Razzien gegeben, eine Person sei verhaftet worden. Laut Medienberichten handelt es sich um NLB-Chef Medja. Unicredit und NLB bestätigten Ermittlungen. Ex-Unicredit-Vorstandschef France Arhar, der als Zeuge befragt wurde, bestätigte, dass sich die Untersuchungen auf Geschäfte mit Mercator-Aktien fokussieren. Unicredit Banka Slovenija hält acht Prozent an Mercator, die sie vom Mischkonzern Istrabenz nach Kündigung eines Repo-Geschäfts (Rückkaufvereinbarung) erhalten hat.

Medja, Befürworter des Mercator-Verkaufs, wird auch ein Draht zu Agrokor nachgesagt. Als der kroatische Konzern den Deal im Juni fixiert hatte, war Medja Vorstandschef der NLB, die zum Verkaufskonsortium gehörte. Laut der Zeitung Finance überprüft die Po­lizei auch, ob die kroatische Splits­ka banka (Société Générale) und die Fonds der kroatischen Allianz-Tochter Mercator-Aktien für ein Treuhandkonto in Medjas Namen kauften. Splitska banka hält auf dem Treuhandkonto 10,5 Prozent der Mercator-Anteile. (APA, 20.9.2013)